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Kronprinzessin Victorias neuer Mann sieht zwar aus wie Deutschlands Verteidigungsminister Guttenberg, ist jedoch weniger adelig und hat doch die bessere Partie erwischt. Der Herr rechts im Bild ist nicht Kapitän einer Ostseefähre, sondern Schwedens König Carl XVI. Gustaf

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Das Herzogspaar von Västergötland

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Die Zeremonie im Stockholmer Dom.

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PolizistInnen am Samstag vor dem Königlichen Palast in Stockholm. Die Feierlichkeiten beginnen um 14 Uhr.

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Stockholm - Das langersehnte Ja-Wort ist gesprochen: Schwedens Kronprinzessin Victoria hat am Samstag in Stockholm ihren Wunsch-Prinzen geheiratet und damit ihren früheren Fitnesstrainer Daniel Westling zum Prinzen Daniel von Schweden und Herzog von Västergötland gemacht.

Die Begeisterung der Schweden darüber hat die Erwartungen weit übertroffen. Mehrere hunderttausend Schaulustige feierten das Paar, hieß es am Abend. So froh wie die populäre Thronfolgerin und ihr Ehemann nach der Krönung ihrer achtjährigen Beziehung wirkten, so froh schienen an diesem Tag auch die Schweden zu sein. Bei der Jubelfahrt in der offenen Kutsche durch die sommerlich warme und teilweise sogar sonnige Schweden-Hauptstadt strahlten und winkten Victoria und Daniel um die Wette.

Einen sympathischen Schlusspunkt unter eine für königliche Verhältnisse unprätentiöse Zeremonie setzte Victoria. Vom Schlossbalkon aus rief die 32-Jährige der Menge unter Anspielung auf Westlings "einfache" Herkunft zu: "Ich danke dem schwedischen Volk. Denn ihr habt mir meinen Prinzen gegeben." Seite an Seite mit ihrem frisch angetrauten Ehemann sagte sie weiter: "Dies ist absolut der größte Tag bisher in unserem Leben. Eure Unterstützung ist unglaublich und eine große Ehre. Wir werden das nie vergessen."

Victoria mit dem Diadem der Mutter

Zur Trauung im Dom kam Victoria, wie erwartet, in einem Brautkleid des heimischen Modeschöpfers Pär Engsheden: schlicht, aus cremefarbener Seide, mit fast fünf Meter langer Schleppe, in der Hand einen Strauß aus weißen schwedischen Sommerblumen, auf dem Kopf das Diadem, das auch ihre Mutter, Königin Silvia, bei ihrer Hochzeit mit König Carl XVI. Gustaf genau 34 Jahre zuvor getragen hatte.

Der König führte die strahlende Braut bis in die Mitte der mit 1100 Gästen voll besetzten "Storkyrkan". Dort vertraute er seine älteste Tochter dem Bräutigam an. Im Stockholmer Dom war es durch die vielen TV-Scheinwerfer über 30 Grad warm, was den royalen und teilweise auch betagten Hochzeitsgästen sichtlich zu schaffen machte. Zu den Gästen gehörten unter anderen Königin Beatrix der Niederlande und die dänische Königin Margrethe II.

Beim Ja-Wort sahen beide sich tief in die Augen, Victoria lachte froh, während Daniel auch mal ein Tränchen wegwischen musste. Stets Hand in Hand, versprachen beide einander vor dem Ringtausch ewige Treue. Die in Heidelberg geborene Königin Silvia wird damit erstmals Schwiegermutter. Ihre anderen beiden Kinder, Prinz Carl Philip (31) und Prinzessin Madeleine (28) haben gerade Beziehungswechsel hinter sich. Madeleine löste erst Ende April ihre Verlobung mit dem Anwalt Jonas Bergström auf. Sie trat bei der Hochzeit ihrer Schwester zum ersten Mal seit der Trennung wieder öffentlich auf.

Stockholms Erzbischof Anders Wejryd wünschte Victoria und Daniel in seiner Predigt, dass sie sich von den massiven Erwartungen der Öffentlichkeit nicht erdrücken lassen: "Hoffentlich könnt Ihr Euren ganz eigenen Freiraum aufrechterhalten." Wejryd forderte das frisch getraute Paar auch auf, sich nicht zu viel abzuverlangen. "Ihr seid jetzt Mann und Frau" meinte er und lächelte, als er Victorias früheren Fitnesstrainer mit dessen neuem Titel ansprach: "Prinz Daniel - damit ist es zum ersten Mal gesagt."

Nach dem Auszug aus der Kirche zeigte sich das Paar noch minutenlang auf der Dom-Treppe. Unter dem Jubel der Zuschauer draußen gaben sich Victoria und Daniel einen öffentlichen Hochzeitskuss, bevor sie in einer offenen Kutsche zur Jubelfahrt vorbei an Oper und Kungsgatan (Königsstraße) zum Vasa-Museum aufbrachen. Dort wartete eine Schaluppe, in der sie über den Strömmen zum Königlichen Schloss gerudert wurden. 

Königshof: Salutschüsse "als Friedenssignal" zu verstehen

Nach dem Umsteigen auf die Schaluppe wurden 21 Schuss Salut abgefeuert. Das sei "als Friedenssignal" zu verstehen, erklärte der Hof. 18 schwedische Jagdflugzeuge überflogen das Brautpaar. Aufatmen konnten in diesem Augenblick auch die Verantwortlichen für die gewaltigen Sicherheitsmaßnahmen während der Kutschfahrt: 7000 Soldaten, Polizisten und andere Helfer standen fast überall eng Spalier, um unliebsame Überraschungen zu verhindern.

Für den Abend stand ein Fest im Stockholmer Schloss mit mehr als 400 Gästen auf dem Programm. Das Ziel der Hochzeitsreise ab Sonntag gehörte zu den besonders gut gehüteten Geheimnissen vor dieser sommerlich warmen "Märchenhochzeit". (APA/apn)