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Kaká und Robinho lachen zusammen. Das könnte sich noch ändern.

Foto: AP

Johannesburg - Brasiliens Kaka gab sich vor dem Duell mit der Elfenbeinküste am Sonntag in Johannesburg (20:30 Uhr) der Klage hin: "Mir fehlt noch ein wenig die Kraft. Ich bin zwar zu 100 Prozent motiviert, aber ich werde noch ein bisschen brauchen, um meine absolute Topform zu finden." Doch er verspricht: "Ich werde mich steigern."

Kaka trägt die Hoffnungen von 192 Millionen Brasilianern auf seinen Schultern, zuletzt schien sein malader Körper aber fast unter den übermäßgen Erwartungen zusammenzubrechen. Nach einer von Verletzungen geprägten Saison bei Real Madrid konnte der Spielmacher die Ansprüche beim glanzlosen 2: 1-Sieg im WM-Auftaktspiel gegen Nordkorea nicht erfüllen. Nach 78. Minuten war Schluss, Robinho rückte auf seine Position.

"Wenn Kaka in Form ist, ist er sehr wichtig und entscheidet Spiele für uns", sagt Robinho und drängt sich dennoch als Vertreter des Regisseurs auf: "Nationaltrainer Dunga hat mich auf dieser Position schon im Training getestet. Es wäre für mich kein Problem, Kaka zu ersetzten."

Trotz der Bewerbung wird Robinho gegen die Elfenbeinküste aber wohl wieder im Sturm beginnen, Dunga hält an Kaka fest. Da er im Mittelfeld neben Kaka auf die kampfstarken und disziplinierten Arbeitsbienen Gilberto Silva und Felipe Melo sowie den oft unauffälligen Elano setzt, sind Robinho und Luis Fabiano von Kakas Spielwitz abhängig. Bleibt dieser aus, wirkt Brasilien oft uninspiriert. Dazu kommt, dass Dunga keinen weiteren Spielgestalter für Südafrika nominiert hat - was ihm nun erneut Schelte von der brasilianischen Presse einbrachte.

Für den Nationalcoach steht die Kreativtät aber nicht im Mittelpunkt des Spiels. "Es geht allein um Effizienz. Alles andere ist unwichtig", sagt der frühere Mannschaftskapitän des VfB Stuttgart, dessen Team mit einem Sieg bereits den vorzeitigen Einzug ins WM-Achtelfinal perfekt machen könnte.

Drogba: "Anfangen, Tore zu schießen"

Bei den Ivorern haben sich die Sorgen um Didier Drogba derweil gelegt. Der 32-Jährige hatte sich Anfang Juni einen Knochenbruch nahe des Ellenbogens zugezogen und musste sogar um die WM-Teilnahme bangen. Beim 0:0 zum Turnierstart gegen Portugal reichte es nur zu einem 24-Minuten-Einsatz, jetzt steht der Stürmer des englischen Doublegewinner FC Chelsea vor seinem Comeback in der Startelf.

"Das wäre keine Überraschung. Didier ist einer der besten Stürmer der Welt. Es ist für uns von höchster Bedeutung, ihn auf dem Feld zu haben", meint  Nationaltrainer Sven-Göran Eriksson. Wie wichtig Drogbas Präsenz für die Mannschaft ist, wurde bei seinem Kurzeinsatz deutlich. Kaum war der 32-Jährige nach seiner Einwechslung auf dem Platz, ging ein Ruck durchs Team. Die Körperspannung änderte sich, das Selbstvertrauen wuchs.

Drogba ist nun bereit, gegen Brasilien die Richtung vorzugeben. "Wir haben schon gegen Portugal nicht schlecht gespielt. Jetzt müssen wir anfangen, auch Tore zu erzielen. Es wird ein schwieriges Spiel. Aber wir werden unsere Chancen bekommen", sagt der Torjäger. Sein Teamkollege Salomon Kalou ergänzt: "Nordkorea hat uns gezeigt, dass man den Brasilianer mit konzentrierter Defensivarbeit auf die Nerven gehen muss."

Die Selecao fürchtet jedoch weniger die Abwehr der Ivorer - sondern Drogba. "Wir müssen höllisch auf ihn aufpassen. Die Elfenbeinküste wird uns vor große Schwierigkeiten stellen", sagt Routinier Gilberto Silva. (sid/APA)

Voraussichtliche Aufstellungen:

Brasilien - Elfenbeinküste (20.30 Uhr, Johannesburg, Soccer City, Noch kein Schiedsrichter ernannt).

Brasilien: 1 Julio Cesar - 2 Maicon, 3 Lucio, 4 Juan, 6 Michel Bastos - 7 Elano, 8 Gilberto Silva, 5 Felipe Melo - 10 Kaka - 9 Luis Fabiano, 11 Robinho

Ersatz: 12 Gomes, 22 Doni - 13 Dani Alves, 14 Luisao, 15 Thiago Silva, 16 Gilberto, 17 Josue, 18 Ramires, 19 Julio Baptista, 20 Kleberson, 21 Nilmar, 23 Grafite

Keine Ausfälle

Teamchef: Carlos Dunga

Elfenbeinküste: 1 Barry - 20 Demel, 4 Kolo Toure, 5 Zokora, 17 Tiene - 21 Eboue, 19 Yaya Toure, 9 Tiote - 15 Dindane, 11 Drogba, 8 Kalou

Ersatz: 16 Zogbo, 23 Yeboah - 2 Angoua, 3 Boka, 6 Gohouri, 22 Bamba, 12 Gosso, 13 Romaric, 14 Kone, 7 Doumbia, 10 Gervinho, 18 Keita

Keine Ausfälle

Teamchef: Sven-Göran Eriksson