Miranshah/Islamabad - Bei dem US-Raketenangriff auf einen vermuteten Rebellenunterschlupf im pakistanischen Grenzgebiet zu Afghanistan sind nach vorläufigen Informationen mindestens 13 Menschen getötet worden. Vier Menschen wurden bei dem von einer US-Drohne ausgeführten Luftschlag verletzt. Wie aus pakistanischen Geheimdienstkreisen verlautete, ereignete sich der Angriff am Samstag nahe von Mir Ali im Stammesgebiet Nord-Waziristan, das als Hochburg der Extremisten gilt.

Ob die Opfer Zivilisten oder Aufständische waren, blieb zunächst unklar. Sie starben, als zwei von dem unbemannten Flugkörper abgefeuerte Raketen in ein Haus einschlugen. Die gesamten Stammesgebiete entlang der Grenze zu Afghanistan gelten als Rückzugsraum von Al-Kaida und Taliban-Kämpfern, die von dort aus Angriffe auf ausländische Soldaten in Afghanistan verüben. Die US-Streitkräften haben allein in diesem Jahr Dutzende Drohnenangriffe auf Ziele in Nord-Waziristan ausgeführt. Dabei sind viele Zivilisten umgekommen. Das schürt in der Bevölkerung Unmut. Offiziell hat Pakistan, ein Verbündeter der USA im Kampf gegen den internationalen Terrorismus, gegen die Verletzung seiner Staatshoheit protestiert. Sicherheitsexperten gehen allerdings davon aus, dass die Geheimdienste beider Staaten ihre Erkenntnisse über potenzielle Islamistenstellungen stillschweigend austauschen.

Im nordwestlichen Verwaltungsbezirk Dera Ismail Khan, der an Süd-Waziristan angrenzt, verübten Rebellen unterdessen einen Sprengstoffanschlag auf eine Polizeieskorte von Anti-Taliban-Ermittlern: Ein Mensch starb und drei wurden verletzt, als die Sprengfalle an einer Straße detonierte. (APA)