Kyoto/Neuss - Der japanische Stammzellenforscher Shinya Yamanaka und der ungarische Mathematiker Laszlo Lovasz erhalten in diesem Jahr den Kyoto-Preis für ihr Lebenswerk. Das teilte die Firma Kyocera am Freitag in Neuss (Nordrhein-Westfalen) mit. Die Auszeichnung ist neben dem Nobelpreis eine der weltweit wichtigsten Ehrungen in Kultur und Wissenschaft. Der mit jeweils 50 Millionen Yen (rund 450.000 Euro) dotierte Preis wird jedes Jahr im November im japanischen Kyoto verliehen. Der Gründer des japanischen Technologiekonzerns Kyocera, Kazuo Inamori, hat den Kyoto-Preis ins Leben gerufen. Er wird jährlich durch die Inamori-Stiftung vergeben.

Der Mediziner Shinya Yamanaka erhält die Auszeichnung für seine Erfolge in der Stammzellenforschung. Zusammen mit seinem Team hatte der Japaner ausgewachsene Zellen so zurückprogrammiert, dass sie embryonalen Stammzellen glichen. Dies sei ein "enormer Fortschritt auf dem Gebiet der regenerativen Medizin", hieß es in einer Mitteilung. Bei der Herstellung dieser sogenannten iPS-Zellen müssen keine Embryonen zerstört werden.

Der Mathematiker Laszlo Lovasz hat sich durch "herausragende Beiträge" in den mathematischen Wissenschaften verdient gemacht. In seiner Forschungsarbeit habe der 62-Jährige eine Verbindung zwischen den verschiedenen Disziplinen der Mathematik hergestellt. In der Kategorie Kunst geht der Kyoto-Preis in diesem Jahr an den südafrikanischen Künstler William Kentridge. (APA)