Leonard Nimoy besuchte auch die E3

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Die Versprechen der Spiele-Industrie waren vor einem Jahr groß auf der Electronic Entertainment Expo (E3) in Los Angeles. Nicht weniger als eine digitale Revolution kündigten alle drei großen Hersteller von Spielekonsolen an. Microsoft und Sony präsentierten unabhängig voneinander Prototypen einer Bewegungssteuerung für ihre Videospielgeräte, Nintendo einen Fingerclip, der Vitalwerte des Spielers ausliest, um damit Computerspielinhalte zu beeinflussen. Nun galt es in dieser Woche auf der diesjährigen Videospielmesse, die Versprechen einzulösen.

"Die 3DS ist in der Lage, auf ihrem Doppelbildschirm Bilder mit räumlicher Tiefe darzustellen, ohne dass dafür eine Brille benötigt wird"

Nintendo will bei seinen lange Zeit erfolgreichen DS-Handhelds mit dreidimensionalen Spielen punkten und damit die Konkurrenz und deren High-Tech-Spielzeug ausstechen. "Die 3DS ist in der Lage, auf ihrem Doppelbildschirm Bilder mit räumlicher Tiefe darzustellen, ohne dass dafür eine Brille benötigt wird", sagte Nintendo-Präsident Satoru Iwata. Außerdem sei das Gerät in der Lage dreidimensionale Fotos aufzunehmen und auf dem Display darzustellen. Nach Einschätzung von Analysten hat die mobile 3D-Konsole das Potenzial, die wachsende Konkurrenz der Smartphones sowie den Rivalen Sony PSP auszustechen. Voraussichtlich wird die Nintendo 3DS allerdings nicht vor März 2011 in die Läden kommen.

Mit seinen Softwarevorstellungen wagte Nintendo allerdings keine großen Neuerungen. Das Unternehmen kündigte Fortsetzungen zu erfolgreichen Spielen aus der Nintendo-Familie an, darunter auch spezielle Titel für den Nintendo 3DS. So werden mit Erscheinen des 3DS auch spezielle 3D-Versionen von der Tiersimulation "Nintendogs" verfügbar sein. Die neue Konsole dürfte aber auch andere Spielehersteller interessieren. Analysten erwarten, dass zum Marktstart auch Action-Titel von großen Spieleverlagen zur Verfügung stehen.

"Kinect"

Bereits am Sonntagabend, noch vor Eröffnung der Messetore in Los Angeles, kündigte Microsoft den finalen Namen der bisher als Project Natal benannten Steuerungserweiterung für die Xbox 360 an. Am 4. November soll das mit Spracherkennung sowie Sensoren und Kamera für die Positionsbestimmung ausgestattete System unter dem Namen "Kinect" in den Handel kommen, allerdings zunächst nur in den USA.

Von Nintendos Wiimote unterscheidet sich das Gerät durch den Verzicht auf jegliche Eingabegeräte und erreicht damit eine größere Bewegungsfreiheit. "Dieses Gerät entlässt uns von gewohnten Steuerungsmechanismen, unser Körper wird zur Steuerung", erklärt Kudo Tsunoda, Creative Director von "Kinect". In Zukunft könne die Xbox 360 mit Handgesten und Stimme bedient werden. Außerdem kündigte Microsoft sechs Titel zum Start des Geräts an. Darunter befindet sich unter anderem ein Sportspiel und eine Tiersimulation.

Auch Sony möchte Bewegung ins Spiel bringen und stellte mit "Move" eine entsprechende Eingabeform für die Playstation 3 vor. Ab 15. September 2010 soll die Erweiterung, die nur in Kombination mit der Kamera "Playstation Eye" funktioniert, in Europa erhältlich sein. Man wolle damit völlig neue Wege gehen, sagte Jack Tretton, Präsident von Sony Computer Entertainment USA, auf der Pressekonferenz in Los Angeles.

3D-Technik für Videospiele

Innovationsfreude zeigte das japanische Unternehmen mit der Vorstellung der 3D-Technik für Videospiele. Die Playstation sei ein Medienzentrum für Musik, Spiele und nun auch 3D, erklärte Tretton. In Zukunft würden ausgewählte Spiele zwei Modi anbieten: Den klassischen Modus sowie eine Version mit 3D-Effekt, wie aus dem Kino bekannt ist. Eines der ersten Spiele, die diese Technik unterstützt, soll das am 2. November erscheinende Autorennspiel "Grand Turismo 5" sein. Allerdings ist 3D noch ein teures Vergnügen. Wesentliche Voraussetzung ist dafür ein neuer 3D-Fernseher. (APA/dpa)