Nichts weiter als ein etwas höher gestellter Kombi: der BMW X1.

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Natürlich liest es sich fast wie ein Skandal, wenn der VCÖ (Verkehrsclub Österreich) behauptet, dass allein bis Mai um ein Viertel mehr Geländewagen verkauft wurden als im Vergleichszeitraum des Vorjahres. Und das auch noch zu einem erheblichen Maß in Wien, wo man ja eigentlich gar kein Gelände vorfindet.

Das Drama für die Umwelt hält sich aber in Grenzen. Hier handelt es sich nämlich nicht mehr um klassische Geländewagen, sondern um etwas höher gestellte Kombis knapp über der Kompaktklasse, etwa der neue BMW X1 oder der frisch renovierte Toyota RAV4. Von Geländewagen kann man da nicht wirklich sprechen, weil viele davon gar keinen Allradantrieb besitzen. Die etwas höher gestellte Karosserie erleichtert das Aus- und Einsteigen und vermindert das Risiko, dass man in Garageneinfahrten oder bei Fahrbahnschwellen das Auto beschädigt.

Natürlich erhöht dies auch den Luftwiderstand, was sich negativ im Verbrauch niederschlägt. Aber man kann die Kirche im Dorf lassen. Ein tiefer gelegtes Fahrwerk ist zwar eine einfache Möglichkeit, im Normtest eine Verbrauchsabsenkung zu erreichen, im wahren Leben macht das aber kaum einen Unterschied. Die wichtigsten Komponenten für einen günstigen Verbrauch sind noch immer ein effizienter Motor samt Antriebsstrang und ein kluges Energiemanagement. Wenn jetzt etwa der neue Cross-Polo kommt, wird man feststellen können, dass die Verbrauchsunterschiede zu den normalen Polos auf dem Papier marginal sind und in im wahren Leben unbedeutend. (Rudolf Skarics/DER STANDARD/Automobil/18.06.2010)