London - Maxim Bakijew, Sohn des entmachteten kirgisischen Präsidenten Kurmanbek Bakijew, hat in Großbritannien vorläufiges Asyl erhalten. Das meldete die britische Nachrichtenagentur PA am Freitag unter Berufung auf eine Anwaltskanzlei. Von offizieller Seite war zunächst keine Bestätigung zu erhalten.

Kurmanbek Bakijew war im April nach blutigen Unruhen gestürzt worden. Ihm und seinen Vertrauten wurde Korruption vorgeworfen. In dem zentralasiatischen Land konnte die Zahl der Todesopfer bei den jüngsten Unruhen nach Einschätzung von Übergangspräsidentin Rosa Otunbajewa bei fast 2.000 und damit deutlich höher als bisher angegeben liegen.

Beobachter vermuten, dass die in der vergangenen Woche ausgebrochenen Unruhen bewusst angezettelt wurden, um das Land zu destabilisieren. Der Verdacht fällt auf Ex-Präsident Bakijew. Er soll aus dem Exil daran arbeiten, ein für den 27. Juni geplantes Referendum zu verhindern, das der Übergangsregierung mehr Legitimität geben würde. Sowohl der gestürzte Präsident als auch sein Sohn haben diesen Verdacht zurückgewiesen.

Die Übergangsregierung wolle mit den Anschuldigungen nur von ihrem Versagen ablenken, zitiert PA aus einer Erklärung Maxim Bakijews. "Die wollen mich eindeutig zum Sündenbock für das Chaos im Land machen", erklärte er. (APA/apn)