Goldene Ehrenzeichen an Wimmer-Puchinger, Seidl und Bartl.

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Wien - Gesundheits- und Sozialstadträtin Sonja Wehsely hat am Donnerstag das Goldene Ehrenzeichen für die Verdienste um das Land Wien an die Wiener Frauengesundheitsbeauftragte, ao. Univ.-Prof.in Dr.in Beate Wimmer-Puchinger und die Pflegewissenschafterin Univ.Prof.in Dr.in Elisabeth Seidl überreicht. Dritter im Bunde der Geehrten ist der langjährige Ärztliche Direktor des Krankenhauses der Barmherzigen Brüder in Wien, ao. Univ. Prof. Dr. Gustav Bartl.

"Sie alle haben sich vehement und mit sozialem Engagement in unterschiedlichen Bereichen für die Gesundheit der WienerInnen eingesetzt. Dafür gebührt ihnen die Ehre und der Dank der Stadt Wien", würdigte Wehsely deren Verdienste. 

"Schwangerschaft und Krise"

Beate Wimmer-Puchinger Wimmer-Puchinger wurde in Wels geboren, studierte Psychologie an der Universität Wien und promovierte 1974. Danach begann sie ihre wissenschaftliche Tätigkeit. Schon eine ihrer ersten Forschungsarbeiten "Über die Motive zum Schwangerschaftsabbruch" löste in den 1970er Jahren heftige Diskussionen, im Parlament, in der Bischofskonferenz als auch in den Medien aus. Ab 1978 forschte sie am Ludwig Boltzmann Institut für Geburtenregelung und Schwangerenbetreuung an der Semmelweis-Frauenklinik.

1985 folgte die Habilitation zum Thema "Schwangerschaft und Krise". Von 1990 bis 2004 leitete Wimmer-Puchinger das Ludwig Boltzmann Institut für Frauengesundheitsforschung an der Semmelweis-Frauenklinik. In dieser Zeit erfolgten der Aufbau der Frauengesundheitszentren FEM und FEM Süd sowie des gesamten Wiener Frauengesundheitsprogramms. 1999 wurde Wimmer-Puchinger zur Wiener Frauengesundheitsbeauftragten ernannt und leitet das Wiener Programm für Frauengesundheit.

Einsatz für höheren Stellenwert der Pflege

Elisabeth Seidl Seidl ist 1939 in Wien geboren, absolvierte nach der Matura die Krankenpflegeschule des Rudolfinerhauses und diplomierte 1961. Danach begann sie ihre Lehrtätigkeit in derselben Schule und studierte Psychologie und Soziologie. 1978 promovierte sie. Im Anschluss setzte sie sich für einen höheren Stellenwert der Pflege in der Gesundheitsversorgung sowie für die Akademisierung der Pflegewissenschaft ein.

Sie leitete ab 1992 die Abteilung Pflegeforschung des Instituts für Pflege- und Gesundheitssystemforschung der Johannes Kepler Universität Linz. 1995 habilitierte sie sich mit der Arbeit "Soziologie der Pflege" an der Universität Linz. Ab 1998 lehrte sie an der Universität Wien und baute das Studium der Pflegewissenschaften auf, deren Vorständin sie von 2005 bis 2007 war. (red)