1921 Hans Dichand kommt am 29. Jänner 1921 in Graz zur Welt. Arme Jugend in Barackensiedlung.

1941 Matrose Dichand geht mit einem Militärschiff im Mittelmeer unter - das ihn nach seiner Erzählung im letzten Moment ausspuckt.

1945 Dichand lernt beim britischen Nachrichtendienst, Radionachrichten auszuwerten. Wird Chef der Murtaler Zeitung.

1948 Chefredakteur Kleine Zeitung (Graz). Die APA boykottiert das Blatt, er lässt Radionachrichten abschreiben.

1954 Der neue österreichische Eigner des "Kurier" holt Dichand als Chefredakteur. Trotz Erfolg keine Gewinnbeteiligung; 1958 geht er.

1959 Am 10. April 1959 belebt Dichand mit Waschmittelmanager Kurt Falk die "Krone" neu. Gewerkschaftsboss Franz Olah sorgte für Finanzierung. Laut Dokumenten sind Dichand, Falk und ein Geschäftsmann Treuhänder für Olah. Falk erstreitet sich und Dichand die Krone in wilden Prozessen.

1968 ist das "Revolverblatt" Nummer 1, mehr Leser als der "Kurier". Erfolgsfaktoren: Kleinformat (durch Tricks als einziger Titel), Sonntagsentnahme (anfangs als einziger Titel), Gewinnspiele, Abobeigaben, Regionalausgaben, Hauszustellung. Und Gespür für Österreichs Volksseele.

1987 Die deutsche WAZ kauft die 50 Prozent Falks, der die "Krone" ab 1985 mit der Ganzen Woche und ab 1992 mit "täglich Alles" angreift - das Tagblatt ohne durchschlagenden Erfolg. Die WAZ steigt 1988 beim "Kurier" ein, die größten Blätter vereinen sich zum Marktbeherrscher Mediaprint.

2003 Der Streit der "Krone"-Gesellschafter eskaliert vor Richter und Schiedsgerichte. Die WAZ will Hans Dichand als Alleingeschäftsführer (712.000 Euro Monatssalär) und Sohn Christoph als Chefredakteur loswerden - ohne Erfolg. Ab 2007 verhandeln sie Frieden und WAZ-Ausstieg - bis ins Jahr 2010.

2006 Wolfgang Fellner strebt mit "Österreich" nach Dichands Thron. Bisher Meilen davon entfernt.

2008 Gnadenloser als Parteiblätter erkämpft Dichands "Krone" seinem Langzeitschützling Werner Faymann den Kanzler.

2009 Jahrzehnte als Wahlneffe schützen nicht vor Dichands Machtspiel. Weil Faymann Fellner fördert, wünscht sich Dichand zwischendurch Josef und Erwin Pröll als Staats- und Regierungschef. (DER STANDARD/Printausgabe, 18.6.2010)