Besonders Werbung für Online-Dating ist Facebook-Usern ein Dorn im Auge.

Foto: Facebook

Werbung im Social-Networking-Umfeld wird immer noch von vielen Nutzern abgelehnt. Insgesamt fühlen sich 40,3 Prozent der Facebook-User von Online-Anzeigen gestört. Am meisten genervt zeigen sie sich dabei von Werbeanzeigen von Online-Datingseiten. Das geht aus einer aktuellen Erhebung des Blogs Inside Facebook hervor.

Auswertung

Wenn die Nutzer gefragt wurden, welche Produktwerbung sie am wenigsten sehen wollen, dann nannten diese Online-Datingseiten knapp zweimal so häufig wie jede andere Art von Facebook-Anzeigen. 46 Prozent fühlen sich genervt von solcher Werbung. Erst weit dahinter folgen Bildungs- und Jobanzeigen mit 24,6 Prozent Ablehnung. Anzeigen rund um das Thema Games werden von 13,5 Prozent und Film-Werbung von 8,7 Prozent abgelehnt. Am meisten akzeptiert in der Gruppe der nervigsten Anzeigen sind Werbeschaltungen zum Thema Essen und Trinken. Nur sieben Prozent sprachen sich dagegen aus.

Aufdringlich

Auf den ersten Blick mag es überraschen, dass ausgerechnet Dating-Werbung so stark abgelehnt wird. Gleichzeitig zählen diese Anzeigen jedoch zu den transparentesten, vor allem auf Facebook, wo persönliche Daten wie Geschlecht, sexuelle Präferenzen, Alter und Ort angegeben werden. Für viele Nutzer erscheinen die personalisierten Anzeigen zum treffen von Singles in der Umgebung aufdringlich und befremdlich.

Dating

"Ich denke, Dating Werbung trifft besonders auf Ablehnung bei Usern, weil Beziehungen eine sehr persönliche bzw. private Angelegenheit sind. Man will schließlich nicht ständig an etwaige Defizite erinnert werden", meint auch Social-Media-Experte David Nelles von Virtual Identity. Werben im Umfeld von Social Networks funktioniert aber, ist Nelles überzeugt. "Nicht zuletzt die immer stärkere Präsenz von Marken und Unternehmen Facebook und Co sind ein klarer Indikator für den Erfolg von Markenkommunikation in diesem Umfeld. Für erfolgreiche Werbung in Social Networks muss man aber weiter denken, als nur Ads zu schalten."

Folgen

Die Erhebung zeigte darüber hinaus, dass Anzeigen, die von Facebook aus auf andere Seiten verlinken, weniger beliebt sind. Fast zwei Drittel sagten, sie mögen solche Werbung nicht. Außerdem wird es bevorzugt, dass etwa eine Anzeige für Coca-Cola auf die Facebook-Fanpage verweist, nicht auf die Coca-Cola-Website.

Andere Untersuchungen haben bereits verdeutlicht, dass das Werben auf Facebook eine Art Gratwanderung darstellt. Die Kampagnen können sehr erfolgreich sein, aber auch leicht aus dem Ruder laufen. Viele Anzeigen, die nach dem Motto "Hauptsache Aufmerksamkeit" agieren, verstören die Nutzer eher. (pte)