Auf den Aspanggründen im dritten Wiener Gemeindebezirk darf die Natur wild sein, zumindest bis die ordnende menschliche Hand die Baulücke schließt - ein Spaziergang.

Auf einer noch ungenützten Fläche der Baustelle Aspanggründe erobert sich die Natur den Boden zurück.

Foto: jus/derStandard.at

Vom Westen rückt die Baustelle heran.

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Auf der gegenüberliegenden Seite steht der Campus Vienna Biocenter und das T-Mobile Gebäude, auf der Landstraßer Hauptstraße tobt Tag und Nacht der Straßenverkehr.

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Die ersten farbenprächtigen Blüten locken inmitten der urbanen Betonwüste auf der Stadtbrache Insekten an.

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So manche Biene kommt mit dem Nektar sammeln kaum noch nach. In der Stadt werden sie immer seltener, da ihr Lebensraum systematisch zerstört wird. Dabei übernehmen die emsigen Insekten 80 Prozent der Bestäubung aller Kultur- und Wildpflanzen. Das Lebensministerium hat anlässlich des Jahres der Artenvielfalt auf dem Dach der Wiener Staatsoper einen Bienenstock aufgestellt, der per Webcam beobachtet werden kann.

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Pusteblume: Angesichts des dicht verwucherten Bodens werden die Samen-Fallschirme des Bocksbarts kaum eine Chance habe, bis zum Erdreich durchzudringen.

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Die Glashütte zum Abgang der S-Bahn ist Wilfried Doppler ein Dorn im Auge: "Ich habe hier schon einige tote Vögel gesehen." Die Tiere nehmen die Scheiben nicht wahr und fliegen dagegen. Der Vogelschutz sollte seiner Meinung nach bei der Planung von Glasbauwerken berücksichtigt werden, denn Greifvogelaufkleber allein schützen nicht vor Vogelanprall an Glasscheiben, berichtet der Experte.

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Denn die Mehrkosten für vogelfreundliches Siebdruckglas betragen rund 30 Euro pro Quadratmeter, wobei aber für die nachträgliche Sanierung von sogenannten "Vogelfallen" mit Folien 50 bis 120 Euro pro Quadratmeter anzusetzen sind.

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Ein Käfer genießt die Junisonne.

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Disteln bieten viel Nektar.

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Der Tümpel ist Lebensraum für viele Insektenlarven, die als erwachsene Tiere Singvögeln als Nahrung dienen.

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Die Wiesen sind voll mit Kletten, die sich an das Fell von Tieren oder die Kleidung von Menschen haften und so ihre Samen verbreiten.

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Laut Stadtökologie sieht so das Paradies von Mehlschwalben und Sandbienen aus.

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Eine Nachtkerze steht am Wegesrand. Ihr Öl wird zum Beispiel zur Linderung von Neurodermitis eingesetzt.

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Einige Gehminuten entfernt befindet sich eine weitere Gstett'n des dritten Wiener Gemeindebezirks nahe der Station Baumgasse der Linie 18: Der Erdberger Kellerberg. Der Eingang ist in der Maiselgasse.

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Rundherum wird gebaut, der Streifen Stadtwildnis soll jedoch erhalten bleiben.

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Vor der Donauregulierung lag das Areal an einem der zahlreichen Donauarme, der den noch deutlich erkennbaren Steilhang ausbildete. Nach der Regulierung wurden im lehmigen Erdreich Keller als Lagerräume für eine Brauerei, einen Schlachthof und andere Betriebe errichtet. Im Zweiten Weltkrieg dienten sie als Luftschutzkeller. Die Keller werden auch heute teilweise noch genutzt.

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Hier hat die Natur seit Jahrzehnten Zeit sich zu erholen, es sind bereits Bäume mit einer größeren Stammumfang als 40 Zentimeter gewachsen: Diese sind laut Wiener Baumschutzgesetz geschützt.

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Tierfreunde haben eine Futterstelle für wild lebende Katzen errichtet. Die Tiere fressen unliebsame Schädlinge. "Das dient jedoch auch dazu, die Katzen einzufangen und zu sterilisieren", erklärt Umweltanwältin Andrea Schnattinger.

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"Im Gegensatz zu Parkanlagen dürfen Bäume in Gstett'n sterben und dienen dann als Lebensraum für Käferlarven und Futterquelle für Spechte", sagt Doppler. (Julia Schilly, derStandard.at, 21. Juni 2010)

Reportage: Wilde Ruheoasen

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