Innen herrscht Wohlfühlatmosphäre.

Foto: Christian Fischer
Grafik: DER STANDARD

Honda weigerte sich lange standhaft, einen Dieselmotor in ein Automobil einzubauen. Als dann die europäische Kundschaft mit Liebesentzug drohte, der Absatz also in den Keller rutschte, sagte wohl irgendeiner der Honda-Sans "also gut, dann halt doch", die Ingenieure machten sich an die Fleißaufgabe, und weil man der mit Abstand größte Motorenbauer der Welt ist, wollte man den Auftrag auch mit Anstand erledigen. Heraus kam, Ende 2003, bekanntlich eine Aluminiumblock-Konstruktion, damals beim Diesel noch eine extrem seltene Lösung.

Unkonventionell im Design bleibt der CR-V auch nach dem Facelift, mit seiner coupéartigen Crossover-Erscheinung. Konsequent wurde die Abkehr von der "klassischen", also geländewagenartigen SUV-Optik vollzogen.
Foto: Christian Fischer

Mittlerweile ist die zweite Generation des Common-Rail-Aggregats von 140 auf 150 PS erstarkt, es überzeugt nach wie vor durch besondere Laufruhe – und wird im soeben modellgepflegten CR-V erstmals auch in Kombination mit Automatik angeboten. Das macht den CR-V einerseits noch komfortabler, zeigt aber auch, dass 5-Gang-Wandler, wie hier eingesetzt, nicht mehr der letzte Schrei sind. Das Getriebe schluckt einiges vom an sich üppigen Drehmoment (350 Nm) und auch einiges vom kostbaren Safte: um die zehn Liter Testverbrauch auf 100 km, das ist nicht mehr ganz zeitgemäß, das muss sich eine derart technikverliebte Firma wie Honda schon sagen lassen. Schalten lassen kann also der Effizienz schaden.

Ansonsten ist der CR-V nicht nur ein besonders wohnliches, behagliches, praktisches (Beispiel: horizontal teilbarer Laderaum) Fahrzeug, sondern auch ein völlig unproblematisches – auch im Abrollverhalten und insgesamt bei den Fahrwerkskriterien. Dass die Materialanmutung im Innenraum noch einmal verfeinert wurde, ist natürlich ebenfalls erfreulich. (Andreas Stockinger/DER STANDARD/Automobil/11.06.2010)