Theodore - US-Präsident Barack Obama hat sich optimistisch im Kampf gegen die schon fast zwei Monate andauernde Ölkatastrophe im Golf von Mexiko gezeigt. Die Region werde am Ende besser dastehen als zuvor, sagte er am Montag bei einem Besuch in Alabama: "Ich bin zuversichtlich, dass wir die Golfküste in einem besseren Zustand hinterlassen werden, als sie es vorher war."

Den Bewohnern der Katastrophenregion sicherte der Präsident Hilfe zu. Seine Regierung werde alles tun, um die Wirtschaft in den von der Ölpest betroffenen Küstenstaaten zu unterstützen. Bis Erfolge zu verzeichnen seien, werde aber noch viel Zeit vergehen, räumte Obama ein. "Ich kann den Menschen an der Golfküste nicht versprechen, dass das Öl über Nacht entfernt wird. Das wird es nicht sein. Es wird für viele Menschen schmerzhaft werden."

Fisch und Meeresfrüchte aus dem Golf von Mexiko seien trotz der Ölpest weiter für den Verzehr geeignet, erklärte Obama zudem. Die Behörden würden die Kontrollen verschärfen und die Sicherheit der Produkte zertifizieren, damit die Fischer in der Region ihre Ware problemlos absetzen könnten. "Wir wollen keine weiteren Tragödien im Gefolge der Tragödie, die wir bereits vor uns sehen", sagte der Präsident.

Obama will Lebensstil am Golf erhalten

Obama sagte den Menschen am Golf von Mexiko zu, ihnen bei der Bewahrung ihres durch die Ölpest gefährdeten Lebensstils zu helfen. Seine Regierung werde alles in ihrer Macht stehende tun, um den typischen Lebensstil am Golf "für unsere Kinder und unsere Enkel und unsere Urenkel" zu erhalten, sagte Obama am Montag (Ortszeit) bei einem Besuch in Theodore im US-Bundesstaat Alabama.

Auch Obamas Vorgänger George W. Bush hatte nach dem Hurrikan "Katrina" im Jahr 2005 den Bewohnern der US-Südküste versprochen, nach dem Wiederaufbau werde die Region "noch besser und stärker" dastehen als vor der Katastrophe.

Obama will sich nach seiner Rückkehr aus dem Katastrophengebiet am Dienstagabend (Ortszeit, 02.00 Uhr MESZ) in einer Fernsehansprache zu den Bemühungen der Regierung im Kampf gegen die Umweltkatastrophe äußern. Am (morgigen) Mittwoch trifft er erstmals zu persönlichen Gesprächen mit Vertretern des Ölkonzerns BP zusammen.

Bis zu 380 Millionen Liter Öl bereits ins Meer geflossen

Seit der Explosion der Bohrinsel "Deepwater Horizon" am 20. April sind aus der beschädigten Bohrleitung bis zu 380 Millionen Liter Öl ins Meer geflossen. Nach jüngsten Erkenntnissen treten bis zu acht Millionen Liter täglich aus, doppelt so viel wie bisher angenommen. BP hatte zuletzt über einen Absaugtrichter 2,3 Millionen Liter pro Tag abgefangen. Langfristig soll der Ölstrom durch zwei Ersatzbohrungen gestoppt werden, die voraussichtlich aber erst im August abgeschlossen sein werden. (APA/apn/AFP)