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Gerne klotzig: Ai Weiwei

Foto: REUTERS/Grace Liang

Graz – Einen vier Tonnen schweren Felsbrocken aus der chinesischen Provinz Sichuan lässt der chinesische Konzeptkünstler Ai Weiwei im Rahmen des steirischen Kulturfestivals "regionale" auf die Spitze des Dachsteins hieven. Am Montag ist der Stein – mit einem Lkw-Schwertransporter kommend – am Fuß des Dachsteins in der Ramsau eingetroffen, von wo ihn gegen Ende des Monats ein Hubschrauber auf den Gipfel des 2.995 Meter hohen Berges setzen wird.

Der im Jahr 1957 in China geborene Ai Weiwei gilt als führender Vertreter der Gegenwartskunst in seinem Land und als scharfer Kritiker des politischen Systems in China. Das Projekt "Hoher Dachstein" thematisiert das Spannungsverhältnis zwischen den Möglichkeiten des Menschen und der Größe der Natur. Darüber hinaus erinnert es aber auch an das verheerende Erdbeben in den chinesischen Provinz Sichuan im Mai 2008: Damals wurden mehrere tausend Schüler in ihren wie Pappkartons zusammengefallenen Schulen getötet. Der nun auf die Reise geschickte Brocken soll sich damals von einem Felsen gelöst haben.

Die Reise des Felsstückes begann bereits Ende April: Zuerst wurde er in Peking in ein Container-Schiff verladen und auf eine vierwöchige Seereise nach Rotterdam geschickt. Von dort wurde er nach einer mehrtägigen Pause per Lkw weitertransportiert. Wenn das Wetter es zulässt, soll er am 23. Juni auf den Gipfel geflogen werden – mit einem Schweizer Hubschrauber, in Österreich ist Fluggerät für solche schweren Lasten Mangelware. Die "Einweihung" des Vier-Tonners soll schließlich am 11. Juli am Gipfel des Dachsteins stattfinden. (APA)