Grafik: SparkleShare

Im Rahmen eines in London abgehaltenen Usability-Hackfests wollte man sich beim Linux-Desktop GNOME vor einigen Monaten eigentlich ganz auf die kommende Generation der eigenen Software konzentrieren - immerhin soll GNOME3 bereits im Herbst veröffentlicht werden. Doch jenseits von User-Interface-Änderungen diskutierte man dabei auch über mögliche Verbesserung der Zusammenarbeit zwischen den DesignerInnen des Projekts, eine Konversation die nun in ein neues Projekt gemündet ist.

Sparkles

Mit SparkleShare hat der hauptberuflich bei Intel an MeeGo arbeitende GNOME-Entwickler Hylke Bons eine freie Alternative zu File-Sharing-Clients wie Dropbox präsentiert. In der Vergangenheit hätten die DesignerInnen die Vorzüge von Dropbox zu schätzen gelernt, heißt es in der Ankündigung, allerdings habe das Service auch zwei entscheidende Nachteile: So ist es nicht möglich Dropbox auf eigenen Servern zu betreiben, auch sind weite Teile der Software proprietär - selbst bevorzugt man natürlich eine Open-Source-Lösung.

Austausch

Entsprechend hat sich Bons an die Arbeit gemacht und mit SparkleShare eine Anwendung entwickelt, die die Vorzüge von Dropbox mit den eigenen Ansprüchen verbinden soll. Zur Synchronisierung verwendet man das Versionskontrollsystem Git, das Programm selbst ist mit Mono und Gtk+ entwickelt. Ähnlich wie Dropbox integriert es sich direkt mit dem Desktop der NutzerInnen, Dateien, die in einem speziellen Verzeichnis abgelegt werden, werden automatisch mit einem Server - und den Rechnern anderer autorisierte NutzerInnen - abgeglichen. Ein wesentlich besserer Weg um Artwork und Design-Ideen auszutauschen als diese umständlich über Mails oder Webserver zu verstreuen, betont Bons das eigene Interesse an der Software.

Umgang

Die Daten werden dabei verschlüsselt übertragen, die Versionskontrolle sorgt dafür, dass leicht auf einen älteren Stand einer Datei zurückgekehrt werden kann. Über Veränderungen werden die NutzerInnen mittels des Benachrichtigungsbereichs des Desktops informiert.

Entwicklung

Derzeit befindet sich SparkleShare noch in einer frühen Entwicklungsphase, wer das Ganze ausprobieren will, muss sich den Code also direkt aus dem Code-Repository besorgen. Fürs erste konzentriert man sich auf die GNOME/Linux-Version der Software, später sollen aber auch Mac und Windows-Clients folgen. (apo, derStandard.at, 14.06.10)