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Um die Gefahr, die auf dem K2 dort droht, weiß Gerlinde Kaltenbrunner Bescheid.

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Wien - Gerlinde Kaltenbrunner bricht am kommenden Sonntag (20. Juni) in Richtung Pakistan auf, um dort den K2 zu besteigen. Im dritten Anlauf soll der Gipfelsieg auf dem mit 8.611 Meter zweithöchsten Berg der Erde gelingen. Für die Oberösterreicherin würde sich damit der Achttausender-Kreis schließen, denn der K2 ist der letzte der 14 über 8.000 Meter hohen Eisriesen, der noch in ihrem persönlichen Gipfelbuch fehlt.

Kaltenbrunner, die eben erst mit dem Mount Everest (8.848 m) den höchsten Berg des Planeten bestiegen hat, sitzt bereits wieder auf gepackten Koffern. Nach den glücklosen Expeditionen 2007 und 2009 geht es wieder zum berüchtigten K2. Dass sie im Erfolgsfalle einem ganz exklusiven Kreis an SpitzenbergsteigerInnen angehört, wiegelt die 39-Jährige ab, denn "in erster Linie geht es jetzt darum den K2 zu besteigen" und nicht den 14. Achttausender.

"Ich sehe eigentlich immer nur den aktuellen Berg vor mir. Ich kenne den K2 ganz gut, ich kenn das Wetter dort, es ist jedes Mal anders. Es wird sehr schwierig werden", erklärt die Extrembergsteigerin. Im Erfolgsfalle wäre sie nach der Südkoreanerin Oh Eun Sun und der Spanierin Edurne Pasaban erst die dritte Frau auf allen 14 Achttausendern.

"Der K2 ist schon der anspruchsvollste Achttausender"

Ende Juni, Anfang Juli will Kaltenbrunner gemeinsam mit ihrem deutschen Mann und Bergpartner Ralf Dujmovits im K2-Basislager auf über 5.000 Metern eintreffen. Wie in den vergangenen Expeditionen möchte die 39-Jährige über die steile Cesen-Route hinauf zur Schulter des K2 klettern, bevor auf den letzten 600 Höhenmetern die größten Schwierigkeiten warten. Die Schlüsselpassage ist der sogenannte Flaschenhals in rund 8.300 Meter Höhe, wo überhängende Eisseracs für eine hohe Eisschlaggefahr sorgen. Als es hier im August 2008 zu einem Eisabbruch kam, starben elf Alpinisten.

Um die Gefahr, die dort droht, weiß Kaltenbrunner Bescheid. "Man muss schnell unterm Flaschenhals durch. Aber wenn die Verhältnisse nicht passen, wenn zu viel Schnee liegt, dann weiß ich, dass ich dort nichts verloren habe." Und eines ist der gelernten Krankenschwester aus Spital am Phyrn nach all ihren Expeditionen noch klar: "Der K2 ist schon der anspruchsvollste Achttausender. Zu all den Schwierigkeiten kommt noch die extreme Höhe dazu. Der K2 ist wie ein niedriger Achttausender, auf dem nochmal ein kleiner Gipfel drauf ist."(APA)