Teheran/London - Irans Revolutionsgarden haben Regierungsgegnern am ersten Jahrestag der umstrittenen Wiederwahl von Präsident Mahmud Ahmadi-Nejad mit Gewalt gedroht, falls sie gegen die Führung auf die Straße gingen. "Ein Aufleben der Straßenproteste ist unwahrscheinlich" , sagte Kommandeur Resa Farsaneh. "Aber wenn die Volksverhetzungsbewegung eine Sicherheitskrise erzeugt, werden wir gegen sie mit aller Macht vorgehen."

Die Behörden hatten eine für Samstag geplante Kundgebung der Opposition verboten. Anführer der Reformer riefen ihre Anhänger aus Angst vor einem harten Durchgreifen der Sicherheitskräfte dazu auf, zu Hause zu bleiben. Doch Augenzeugen berichteten, Sicherheitskräfte seien gegen die wenigen Dutzend Demonstranten vorgegangen und hätten drei von ihnen festgenommen.

US-Außenministerin Hillary Clinton warf der Regierung der Islamischen Republik vor, die Freiheitsrechte ihrer Bürger zu beschneiden und forderte die Entlassung inhaftierter Dissidenten. Auch EU-Außenministerin Catherine Ashton zeigte sich besorgt und sprach von einem "Klima der Angst" im Iran.

Laut London Times hat Saudi-Arabien seinen Luftraum für einen israelischen Angriff auf iranische Atomanlagen geöffnet. Dies sei mit Einwilligung des US-Außenministeriums geschehen. Es soll einen schmalen Luftkorridor im Norden des Landes für die israelische Luftwaffe geben. (red/DER STANDARD, Printausgabe, 14.6.2010)