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Berlin/Köln/Lissabon - Tausende Menschen in ganz Deutschland sind am Samstag nach Angaben der Veranstalter bei den traditionellen Ostermärschen auf die Straße gegangen. Auf dem Stuttgarter Schlossplatz hätten sich zwischen 4.000 und 5.000 Menschen versammelt, sagte ein Sprecher des Ostermarsch-Büros in Frankfurt. Am Samstag seien insgesamt 60 Veranstaltungen geplant, mehr als am ganzen Osterwochenende 2002 zusammen.

Zentrale Forderung der diesjährigen Märsche sei die Ächtung des Krieges gegen den Irak, der eine Verletzung des Völkerrechts darstelle, so der Sprecher. Auch richteten sich die Demonstrationen dagegen, dass aus der deutschen Bundeswehr eine "Interventionsarmee" gemacht werde.

Menschenketten

In Heidelberg hätten sich rund 1.200 Menschen vor dem Hauptbahnhof versammelt, um für den Frieden zu demonstrieren, sagte der Sprecher. Im thüringischen Suhl hätten rund 500 Demonstranten eine Menschenkette gebildet. In der rheinland-pfälzischen Landeshauptstadt Mainz hätten sich 200 Menschen versammelt. Ihr Motto lautete "Kein Krieg um Rohstoffe". In Düsseldorf sollte am Nachmittag der Ostermarsch Rhein-Ruhr fortgesetzt werden.

In Frankfurt am Main fand zu Mittag erneut ein Gottesdienst mit der Initiative "Ordensleute für den Frieden" statt. An der Kundgebung im Anschluss nahmen nach Angaben der Polizei knapp 70 Personen teil. In Heidelberg war für den frühen Nachmittag eine Kundgebung vor dem Hauptquartier der US-Streitkräfte in Deutschland geplant.

"Nein zum Krieg!"

Mehr als 1.000 Menschen beteiligten sich am Samstag in Bayern an den traditionellen Ostermärschen. Unter dem Motto "Frieden und Gerechtigkeit für alle Völker! Nein zum Krieg!" marschierten in München nach Polizeiangaben rund 900 Anhänger der Friedensbewegung durch die Innenstadt. Bei der Abschlusskundgebung auf dem Marienplatz wandten sich Redner gegen die US-Intervention im Irak. In Würzburg demonstrierten nach Angaben der Polizei rund 300 Männer und Frauen gegen den Irak-Krieg. Aktionen gab es auch in Kaufbeuren (Allgäu) und im oberbayerischen Traunstein.

Rund 1.200 Exil-Iraner versammelten sich nach Polizeiangaben in Köln, um gegen Menschenrechtsverletzungen in ihrer Heimat zu demonstrieren. Sie waren aus ganz Deutschland angereist. Die Protestaktion sei friedlich verlaufen, berichtete ein Polizeisprecher. Die "Iranische Gesellschaft" und der "Nationale Widerstandsrat Iran" hatten zu der Aktion aufgerufen. Sie werfen dem Iran unter anderem vor, den Irak-Krieg als Vorwand zu benutzen, um Oppositionelle im Grenzgebiet zu beseitigen.

Im vergangenen Jahr waren über das Osterwochenende mehrere zehntausend Menschen zu den deutschen Friedensdemonstrationen zusammen gekommen. Die Proteste richteten sich damals in erster Linie gegen den US-geführten Krieg in Afghanistan und die Gewalt im Nahen Osten. (APA/Reuters/AP/dpa)