Wien - Die beiden ORF-Fernsehsender sollen künftig eigene Chefs bekommen. Der STANDARD berichtete bereits über die Pläne. Eine größere Umstrukturierung sieht auf jeden Fall der Bericht der Arbeitsgruppe zu ORF 1 vor. Ein entsprechendes Arbeitspapier wurde am Freitag an Generaldirektor Alexander Wrabetz übergeben. Die sogenannten Channel Manager sollen in der Hierarchie direkt unter dem Fernsehdirektor stehen. ORF 1 selbst soll künftig österreichischer werden, erste Änderungen wird das Publikum laut Plan bereits ab Herbst bemerken können.

"Channel Manager"

Die personelle Struktur des Fernsehbereichs bleibt zwar bis auf weiteres unangetastet, allerdings herrscht laut dem Bericht Konsens darüber, dass künftig "Channel Manager" installiert werden sollen. Die organisatorische Umstellung soll "im Zuge einer größeren organisatorischen Umstrukturierung bis 2012" vorbereitet werden. Ende 2011 wird für den ORF eine neue Geschäftsführung bestellt.

Mehr "Informations-Kompetenz"

Die programmlichen Änderungen auf ORF 1 sollen fließend vorgenommen werden, Stichtag gibt es keinen. Auch Entscheidungen zu einzelnen Programmen, Sendeplätzen oder Formaten wurden noch nicht getroffen. Ausbauen will die Arbeitsgruppe grundsätzlich die "Informations-Kompetenz" des Senders: Im Raum stehen eine Dokumentations-Leiste, ein Diskussions- bzw. Talk-Format und der Einstieg in das sogenannte "Factual Entertainment" mit Doku-Soaps und Coaching-Formaten.

Grundsätzlich soll das ORF 1-Programm "österreichischer " werden. Jene Gelder, die durch die Gebührenrefundierung zusätzlich an den ORF gehen, sollen hauptsächlich für Auftragsproduktionen für ORF 1 verwendet werden. Darüber hinaus wird geprüft, inwieweit durch eine optimierte Ressourcen-Allokation ORF-intern zusätzliche Programm-Mittel für ORF1 freigemacht werden können. Nicht funktionierende zugekaufte Serien und Filme sollen aus dem Programm fallen.

Sender-Layout steht zur Diskussion

Die Vorschläge der Arbeitsgruppe behandeln weiters die Schärfung des Profils und die Positionierung des Senders, die Ressourcen-Ausstattung, die organisatorische Struktur oder Programmstrategie. Auch die Markenpolitik und das Sender-Layout stehen zur Diskussion. (APA)