St. Pölten - Den 60er Jahren widmen sich nicht nur die diesjährige Sommerausstellung auf der Schallaburg und die Produktion "Twist and Shout" bei den Sommerspielen Melk. Auch das NÖ Dokumentationszentrum für Moderne Kunst in St. Pölten wirft einen Blick zurück: "My Generation. Die exaltierte Kunst der 60er Jahre" ist von 12. Juni bis 22. August im Stadtmuseum zu sehen. Die Ausstellung versucht, dem (nicht immer nur) bunt-verspielten Zeitgeist in der bildenden Kunst dieser Jahre nachzuspüren und mit signifikanten Positionen aus Niederösterreich vorzustellen.

Mit den Phantasten Maitre Leherb und Rudolf Hausner, Christa Hauer-Fruhmann und Johann Fruhmann, Hildegard Joos, Hermann Painitz, Nadia Ave, Kurt Ingerl, Isolde Joham und dem Bildhauer Gottfried Höllwarth wird die künstlerische Szene des Bundeslandes zwischen Op-, Pop- und Concept-Art, Aktionismus, Action Painting und Surrealismus aufgezeigt. Einen besonderen Schwerpunkt der Ausstellung bilden die großformatigen Werke der 1932 geborenen Isolde Joham. Mit dem Gemälde "1968. The Power of Love" ist ihr monumentales hyperrealistisches Werk präsent, das in Dialog zur abstrakten, auf optischen Effekten beruhenden Malerei und dem psychodelischen Zugang dieser Jahre steht.

Kurt Ingerl zählt zu den Pionieren der Computergrafik. Die Musterung, die Reihung und das Serielle kennzeichnen auch die Position von Hermann Painitz, der Sprachliches und Ikonisches verbindet und gemeinsam mit Nadia Ave im lokalen Periodikum "Das Pult" in Erscheinung trat. In diesen Zusammenhang ist auch das Werk von Hildegard Joos zu stellen, die zur internationalen Avantgarde dieser Jahre zu zählen ist. Ihre reduzierten Gemälde aus den 60ern werden erstmals als Zusammenschau präsentiert.

Kuratorin Elisabeth Voggeneder im Begleittext: "Die Ausstellung zeigt, dass Grenzgänge und die Erschließung innovativer Ausdrucksformen die bildende Kunst dieser Jahre auch weitab der großen Kunstzentren in regionalen Gebieten charakterisieren." (APA)