Bild nicht mehr verfügbar.

Start der Rakete KSLV-1 (bzw. Naro-1) in Goheung

Foto: REUTERS/Korea Pool

Seoul - Die Raumfahrtambitionen Südkoreas haben am Donnerstag erneut einen schweren Rückschlag erlitten. Eine Rakete, die einen Satelliten in die Umlaufbahn bringen sollte, explodierte wenige Minuten nach dem Start. Um 10.01 Uhr (MESZ) startete die Rakete, 137 Sekunden später brach der Kontakt zu ihr ab, wie der Chef des südkoreanischen Weltraumforschungsinstituts, Lee Joo Jin, bekanntgab. Zu diesem Zeitpunkt habe sie bereits 70 Kilometer zurückgelegt.

"Es scheint, dass die Naro im Flug explodiert ist", sagte Wissenschaftsminister Ahn Byong Man vor Journalisten. Raumfahrtchef Lee fügte hinzu, es sei "ein plötzlicher Blitz" zu sehen gewesen. Südkoreanische und russische Ingenieure versuchten, die Ursache des Fehlschlags zu ermitteln.

Eine Vermutung

Südkorea bemüht sich seit Jahren, einen Satelliten mit einer eigenen Rakete in die Umlaufbahn zu schießen. Derzeit sind weltweit neun Nationen dazu in der Lage. Die erste Stufe der Naro-Rakete wurde in Russland hergestellt, die restlichen Teile entwickelte Südkorea selbst. "Ich kann es nicht mit abschließender Gewissheit sagen, aber offenbar gab es ein Problem mit der ersten Raketenstufe", sagte Raumfahrtexperte Lee Jae Woo von der Universität Konkuk in Seoul im Fernsehen. "Verbrennungsprobleme kann man sehen."

Südkorea hat in die Naro-Rakete 500 Milliarden Won (rund 330 Millionen Euro) investiert. Das Land brachte schon mehrere Satelliten mit Trägerraketen anderer Staaten in den Orbit. Im April 2008 flog der erste Südkoreaner an Bord einer russischen Sojus-Rakete ins All. Ein erster Naro-Raketenstart war im August vergangenen Jahres gescheitert: Der Start der ersten landeseigenen Weltraumträgerrakete gelang zwar, der Forschungssatellit STSAT-2 konnte aber nicht im vorgesehenen Orbit ausgesetzt werden und ging verloren. (APA/red)