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Foto: APA/HANS KLAUS TECHT

Wien - Die Caritas beklagt Pläne, wonach der Organisation bis Jahresende keine Zivildiener mehr zugeteilt werden sollen. Sollte dies eintreffen, schränke dies die Leistungen der Caritas ein, betonte Präsident Franz Küberl. Das Innenministerium will die Sache prüfen. Auch Reinhard Hundsmüller, Bundesgeschäftsführer des Arbeiter-Samariter-Bundes, berichtete von Kürzungen, die zu "erheblichen Problemen" führten.

In einem Brief an Innenministerin Maria Fekter schreibt Küberl, erst vor wenigen Tagen darüber informiert worden zu sein, dass "ab sofort seitens der Zivildienstserviceagentur keine neuen Zivildiener mehr zugewiesen werden", als Begründung sei das für 2010 bereits aufgebrauchte Budget genannt worden. In den vergangenen Jahren habe die Planung immer reibungslos funktioniert, nun werde man plötzlich zu Jahresmitte über derartige Einschränkungen informiert.

Pro Jahr sind bei der Caritas durchschnittlich 500 Zivildiener beschäftigt, Küberl befürchtet, dass der geplante Stopp bis zu 100 junge Männer betreffen könnte. Sollte es wirklich dazu kommen, bedeute dies eine Einschränkung der Tätigkeiten, was jene treffen würde, die von der Caritas betreut werden. Theoretisch könnte die Organisation selbst Zivildiener aufnehmen, müsste aber auch selbst dafür zahlen, weil das Zivildienstgeld des Bundes vorenthalten werde - dies wäre aber "ein Griff in die Spendentasche", so Küberl.

Innenministerium prüft

In dem Brief forderte Küberl Innenministerin Fekter auf, mögliche Alternativen bei einem Runden Tisch mit den maßgeblichen Rechtsträgern zu diskutieren. Aus dem Ministerium hieß es, dass der Brief angekommen sei, man die Sache ernst nehme und prüfen werde.

Von Zuweisungs-Kürzungen berichtet indes auch der Arbeiter-Samariter-Bund, die zweitgrößte Trägerorganisation (durchschnittlich 700 bis 800 Zivildiener pro Jahr): Für die Sommertermine sei man mit einem Minus von bis zu 50 Prozent konfrontiert, übers Jahr gerechnet werde es zwischen einem Drittel und einem Viertel weniger Zivildiener geben, so Reinhard Hundsmüller, Bundesgeschäftsführer des Arbeiter-Samariter-Bundes. Für Juli beispielsweise seien einer Wiener Teilorganisation statt etwa 70 angeforderten nur 35 Zivildiener bewilligt worden. (APA)