Linz - 59 Prozent der österreichischen Priester sind für die Abschaffung des Zölibats, nur 31 Prozent sind für die Beibehaltung. Das ist das Ergebnis einer Umfrage unter 406 Geistlichen, die Soziologiestudierende der Linzer Kepler Universität durchgeführt haben. Die Erhebung stammt von Herbst 2009, aus einer Zeit vor den aktuellen Missbrauchsvorwürfen. Befragt wurden sogenannte Diözesanpriester und keine Ordenspriester.
Gefragt wurde u.a. nach der Meinung zum Zölibat, Alternativen zum Pflichtzölibat, Probleme, die aus Schwierigkeiten mit der Einhaltung entstehen können, sowie die Stellung der Frau in der Kirche und zur Frage der Priesterweihe von Frauen.
Laut Uni lässt sich eine wichtige Tendenz der Detailanalysen durchgehend feststellen: In den genannten Themen zeige sich häufig mit zunehmendem Alter der Priester eine zölibatskritischere Haltung. Die Über-75-Jährigen seien den Stellungnahmen der jüngsten Alterskategorie ähnlich.
Parallel zur Studie mit Priestern wurden 400 katholische Laien in Oberösterreich zu weitgehend den selben Themen befragt. Nach Fertigstellung des zweiten Teils des Forschungsberichts werde ein unmittelbarer Vergleich möglich sein. (APA)