München - Deutsche Forscher haben die Bestandteile des Schlüsselenzyms identifiziert, das für die Entstehung der Alzheimer-Krankheit verantwortlich ist. Wissenschafter der Münchner Ludwig-Maximilians-Universität setzten erstmals die vier Bestandteile der g-Sekretase zu einer funktionsfähigen Einheit zusammen. Das Enzym ist für die Bildung eines anormalen Proteins verantwortlich, des so genannten Amyloids Beta-Peptid. Diese Beta-Peptide verklumpen im Gehirn zu den für die Krankheit typischen Plaques, was wiederum zum Absterben benachbarter Nervenzellen führt.

Vier Gene codieren die G-Sektretase

Der Aufbau des Enzyms war bisher nicht bekannt. Die Münchner Forscher wiesen nun nach, dass insgesamt vier verschiedene Gene die g-Sekretase codieren. Ermöglicht wurde dies durch Versuche an Bäckerhefe, deren Genom komplett entschlüsselt und die einer der wenigen Organismen ohne g-Sekretase ist. In die Hefe schleusten die Forscher verschiedene Kandidatengene für das Enzym ein.

Den Nachweis für die Bildung der g-Sekretase führten die Wissenschafter über ein Substrat, das sie an der Membran der Hefe anbrachten, und das nur von dem korrekt zusammengesetzten Enzym verändert werden kann. Die Veränderung des Substrates führte zu einer Blaufärbung der Hefezellen, die den Forschern den Erfolg ihres Versuchs anzeigte.

Funktion der Gene wird untersucht

Mit Hilfe der Hefe wollen die Wissenschafter nun die genaue Funktion der einzelnen Gene untersuchen. Dabei wollen sie auch Möglichkeiten entwickeln, die Funktion einzelner Bestandteile des Enzyms zu blockieren. Dies könnte neue Wege der Behandlung von Alzheimer erschließen. Derzeit ist die Krankheit nicht heilbar. (APA/AP)