Washington - Syriens Minister für Handel und Wirtschaft, Ghassan el Rifai, hat nicht ausgeschlossen, dass Flüchtlinge aus dem Irak über die Grenze nach Syrien eingesickert sein könnten. Er wies aber den US-Vorwurf zurück, die Regierung in Damaskus gewähre hohen irakischen Funktionären Unterschlupf.

Die syrische Regierung halte keine offizielle Zuflucht für irakische Funktionäre bereit, sagte Rifai am Donnerstag im Interview mit der Nachrichtenagentur Reuters. Im übrigen sei die syrisch-irakische Grenze von Syrien geschlossen worden, bevor die Vorwürfe von den USA erhoben worden seien, Syrien beherberge geflohene Mitglieder der Führungsriege um Iraks Präsidenten Saddam Hussein. Die US-Regierung hatte zudem den Verdacht geäußert, Syrien entwickele Chemiewaffen. Rifai hielt sich anlässlich der Frühjahrstagung von IWF und Weltbank in Washington auf.

Rifai sagte, dass trotz der Sicherungsmaßnahmen einige Iraker über die Grenze gekommen sein könnten, könne nicht ausgeschlossen werden. Er verglich die lange syrisch-irakische Grenze mit der Grenze zwischen den USA und Mexiko. Auch dort gelinge es den amerikanischen Grenzwächtern bekanntlich nicht immer, illegale Einwanderungen zu verhindern, fügte er hinzu.

In die Köpfe der politischen Entscheidungsträger in den USA vermöge er nicht hinein zu sehen, fuhr der Handelsminister fort, aber er tendiere zu der Einschätzung, dass die Medien mehr aus der Sache machten, als wirklich daran sei. "Ich glaube, die diplomatischen Beziehungen zwischen den USA und Syrien werden weiterhin ruhig und stabil bleiben". Er sei überzeugt, eine militärische Aktion gegen sein Land werde es nicht geben.(APA/Reuters)