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Foto: APA/ Urs Flueeler

Guntramsdorf/Wien - Kleine Ursache - große Wirkung. Diese Volksweisheit bestätigte sich verkehrstechnisch immer wieder - auch gestern Donnerstags auf der Südautobahn. Ein Auffahrunfall im Bereich der Großbaustelle bei Guntramsdorf legte den Verkehr Richtung Wien stundenlang fast vollständig lahm. Mit einer Geschwindigkeitsmessung mittels "Section Control" will die Exekutive künftig die Sicherheit heben.

Nadelöhr im Süden Wiens

Rund 150.000 Fahrzeuge passieren täglich das Nadelöhr im Süden Wiens. "Die Disziplin der Autofahrer ist generell auch recht gut. Wenn aber weniger Verkehr ist, gibt es immer wieder eine Reihe von Autofahrern, die sich nicht an die Geschwindigkeitsbegrenzung halten", erzählt Harald Dirnbacher vom Autobahnbetreiber Asfinag. Kommt es zu einem Crash, bildet sich in wenigen Minuten ein Stau wie am Donnerstag, als der Verkehr rund 20 Kilometer still stand. Dirnbacher hält daher verstärkte Kontrolle gerade in verkehrsärmeren Zeiten für sinnvoll.

Einhaltung der Abstände kontrollieren

"Es wäre sicher gescheit, die Einhaltung der Abstände stärker zu kontrollieren", erklärt er. Für die Überwachung der Geschwindigkeit soll ab Ende Juni die so genannte "Section Control" sorgen. Dabei werden die Autos an einem bestimmten Punkt elektronisch identifiziert und erfasst, ebenso bei einem Ausfahrtspunkt. Die Software errechnet dann die gefahrene Geschwindigkeit. Ein "großer Abschnitt der Baustelle" soll so überwacht werden.

Leute halten Tempolimits nicht ein

Beim ARBÖ wünscht man sich vermehrt flexible Geschwindigkeitsbeschränkungen für den betroffenen Abschnitt. "Das Problem ist, das die Leute Tempolimits nicht einhalten, wenn sie nicht sinnvoll erscheinen", meint Pressesprecherin Lydia Ninz. Im Staufall rät der ARBÖ zu großräumigen Ausweichmanövern: Wer etwa osterurlaubsbedingt zum Flughafen will, sollte über Pottendorf (B 60) und Fischamend fahren. (Michael Möseneder, DER STANDARD Printausgabe 18.4.2003)