Walldorf - Der größte deutsche Softwarekonzern SAP hat im ersten Quartal des Geschäftsjahrs 2003 bei sinkenden Umsätzen den Gewinn deutlich gesteigert. Das Ergebnis nach Steuern verdreifachte sich nahezu auf 186 Mio. Euro von 65 Mio. Euro im Vorjahr. Der Umsatz ging um acht Prozent auf 1,52 Mrd. Euro zurück. Vorstandssprecher Henning Kagermann bekräftige am Donnerstag die Prognose des weltweit drittgrößten Softwarehauses, das Jahr 2003 mit einem moderaten Umsatzwachstum und einer Erhöhung der Gewinnmarge um rund ein Prozent abzuschließen.

Für den Anstieg des Ergebnisses sind den Angaben zufolge vor allem das Kostensenkungsprogramm im Kerngeschäft von SAP sowie der Wegfall der Sonderbelastung durch das US-Softwareunternehmen Commerce One verantwortlich. Die Beteiligung von 20 Prozent hatte das Ergebnis des Walldorfer Unternehmens 2002 stark belastet.

Als Grund für die sinkenden Umsätze von SAP wurden die rückgänge in den Regionen Europa, Mittlerer Osten und Afrika (EMEA) sowie Amerika genannt. Trotz der schwierigen wirtschaftlichen Lage in Europa wolle der Weltmarktführer für betriebswirtschaftliche Unternehmenssoftware aber weiterhin eine starke Position in dem Markt behalten, betonte Kagermann, der nach der Hauptversammlung am 9. Mai alleiniger Vorstandssprecher von SAP sein wird. Co-Sprecher Hasso Plattner soll dann in den Aufsichtsrat als Vorsitzender wechseln.

Die Softwarelizenzumsätze sanken in den ersten drei Monaten um zwölf Prozent auf 352 Mio. Euro. Die Wartungserlöse erhöhten sich den Angaben zufolge von 597 Mio. auf 608 Mio. Euro. Das Ergebnis vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen (EBITDA) lag im ersten Quartal bei 348 Mio. Euro (2002: 240 Mio Euro). Die Aktie stieg bis zum Nachmittag um 0,40 Prozent auf 89,61 Euro, während der DAX in dieser Zeit um 1,80 Prozent zulegte.

Kagermann kündigte an, SAP wolle 2003 seine Marktanteile weiter ausbauen und die Profitabilität verbessern. Das Unternehmen will außerdem weitere Aktien zurückkaufen. Im abgelaufenen Geschäftsjahr hatte SAP eigene Aktien im Wert von 279 Mio. Euro erworben. Im ersten Quartal 2003 wurden den Angaben zufolge Papiere im Wert von 71 Mio. Euro zurückgekauft. (APA/dpa)