Stockholm - Der schwedische Versicherungskonzern Försäkrings AB Skandia hat Leif Victorin (62) mit Wirkung vom 16. April zum Interimsvorstandschef ernannt. Er ersetze Lars-Eric Petersson, der den Board of Directors und das Unternehmen verlasse, teilte die schwedische Versicherung am Mittwoch mit. Petersson stieg im Jahr 1997 zum Skandia-Chef auf, damals war Victorin in Pension gegangen.

Die Suche nach einem neuen CEO werde sofort eingeleitet, kündigte die Gesellschaft an. Die Untersuchung der Beziehungen zwischen Skandia und ihrer Lebensversicherungstochter Skandia Liv mache Fortschritte, berichtete Skandia darüber hinaus.

Fehlgeschlagene US-Strategie

Nach einem Bericht der Financial Times (FT) sind die Hintergründe des Abgangs von Petersson seine fehlgeschlagene US-Strategie, der katastrophale Kursverlauf der Aktie sowie der Skandal rund um Skandia Liv. Erst im Dezember hatte die Gruppe angekündigt, ihre größte Einheit, Skandia America, an Prudential Financial zu verkaufen.

Dennoch hätte Skandia ihre Investoren nicht davon überzeugen können, eine klare Langfriststrategie zu verfolgen. Die heftig umstrittenen internen Geschäftsbeziehungen zu Skandia Liv inklusive großer Bonuszahlungen ans Topmanagement hätten laut FT ihren Teil zum Reputationsverlust des Konzerns beigetragen. Die Aktie sackte vom Höchststand im Juni 2000 (248 schwedische Kronen) auf rund 22 Kronen ab. (red, vwd, DER STANDARD, Printausgabe 17.4.2003)