Essen - In Deutschland nimmt bei Krankschreibungen die Bedeutung psychischer Erkrankungen deutlich zu. Im Jahr 2002 betrug ihr Anteil an den Krankheitstagen 7,5 Prozent. Im Vergleich dazu belief sich ihr Anteil 1980 auf 2,5 Prozent, 1990 auf 3,7 Prozent. Zu einem deutlichen Anstieg kam es im Jahr 2000. Der Anteil psychischer Störungen an den Krankheitstagen betrug 6,9 Prozent, wie aus der Arbeitsunfähigkeitsstatistik des BKK Bundesverband hervorgeht.

Lange Dauer

Die Krankheitsgruppe der psychischen Störungen mit einer durchschnittlichen Falldauer von 29,3 Tagen zählt nach den Krebserkrankungen mit 32,7 Tagen zu den am längsten dauernden Krankheitsfällen überhaupt. Frauen sind mit 77 Prozent mehr Fällen und 60 Prozent mehr Krankheitstagen im Vergleich zu Männern deutlich häufiger betroffen.

Insgesamt fallen laut Statistik fast vier Fünftel aller Arbeitsunfähigkeitstage der erwebstätigen Pflichtmitglieder auf nur sechs Krankheitsgruppen. Platz eins nehmen mit 27,8 Prozent Muskel- und Skeletterkrankungen ein. Weit abgeschlagen auf Platz zwei rangieren Atemwegserkrankungen mit 16,2 Prozent vor Verletzungen und Vergiftungen mit 14,8 Prozent. Daran reihen sich Verdauungserkrankungen mit 6,8 Prozent und Kreislauferkrankungen mit 4,9 Prozent. Insgesamt war die Dauer der Krankenstände mit durchschnittlich 14,5 Tagen auch 2002 auf Rekordtief. (pte)