Der japanische Sony -Konzern verzichtet nun doch auf Produktwerbung mit Hilfe der US-Kriegssprache: Ein Markenschutz-Antrag für das US-Motto "shock and awe" (frei übersetzt: "Angst und Schrecken"), nach dem ein Videospiel benannt werden sollte, wurde zurückgezogen, wie eine Unternehmenssprecherin von Sony in Tokio mitteilte. "Der Antrag war unangemessen und unbedacht", sagte sie.

Bedauerlicher Fall

Die Sprecherin betonte, dass es sich um eine Aktion der US-Filiale Sony Computer Entertainment America gehandelt habe, von der das Mutterhaus in Japan erst am 11. April erfahren habe. "Es handelt sich um einen bedauerlichen Fall schlechter Beurteilung, weil der Kontext des Begriffes nicht genügend berücksichtigt wurde", hieß es auf der Internet-Seite von Sony.

"shock and awe"

Mit "shock and awe" hatte die US-Regierung ihre Taktik massiver Luftangriffe bezeichnet, mit denen die irakische Führung in die Knie gezwungen werden sollte. Sony hatte als eine der ersten Firmen bereits am Tag nach Beginn der Angriffe am 21. März den Schutz des Slogans beantragt.

Nicht nur Sony

Insgesamt beantragten mehr als ein Dutzend Unternehmen beim US-Patent- und Markenamt rechtlichen Schutz für "shock and awe", wie eine Sprecherin der Behörde in der vergangenen Woche mitgeteilt hatte. Unter den Bewerbern seien Hersteller von Computerspielen, Feuerwerken, Pestiziden, Boxhandschuhen, Bademode, Basketbällen, T-Shirts, Baseball-Kappen sowie Souvenir-Tassen und Tellern.(apa)