Maskierte US-Marineinfanteristen haben am Dienstag das Hotel Palestine in Bagdad nach Waffen durchsucht und damit die in dem Hotel untergebrachten Journalisten gegen sich aufgebracht. Ein Sprecher der US-Armee begründete den Einsatz mit "verlässlichen Geheimdienstberichten".

Jean-Paul Mari, der Korrespondent der französischen Wochenzeitung "Le Nouvel Observateur", berichtete, drei Soldaten seien in sein Zimmer eingedrungen und hätten ihn mit vorgehaltenem Gewehr gezwungen, sich auf den Boden zu legen. Die Soldaten in Kampfmontur hätten seine Ausweispapiere kontrolliert und daraufhin das Zimmer durchsucht. Nachdem sich kurz darauf ein weiterer US-Soldat bei ihm entschuldigt habe, habe ein zweites Kommando sein Zimmer erneut durchsucht.

Auch Shingo Kinawa von der japanischen Nachrichtenagentur Kyodo berichtete, die Soldaten hätten bei ihm nach Waffenverstecken gesucht. Der US-Militärsprecher John Hoellwarth sagte, die Durchsuchung sei wegen Sicherheitsbedenken erfolgt. Die Marineinfanteristen seien "immer bereit, für die Sicherheit von Journalisten, irakischen Zivilisten und im Hotel untergebrachten Soldaten zu sorgen". Zuvor hatten internationale Medienvertreter kritisiert, sie seien von der US-Armee an der Berichterstattung über anti-amerikanische Proteste gehindert worden. (APA/AFP)