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Frank Stronach, nicht immer zufrieden mit den angelegten Millionen.

Foto: Reuters/Zolles

Wien - Geld sei nur ein Hilfsmittel, Investion gewinne kein Spiel, sondern nur der Mensch. Diese Aussagen kamen am Dienstag aus dem Mund von Christoph Daum, des Trainers der Wiener Austria. Hintergrund seiner Worte waren Gespräche zwischen dem Deutschen mit Magna-Chef Frank Stronach, Vereinsvize Andreas Rudas, Sportdirektor Peter Svetits und Klubmanager Markus Kraetschmer betreffend die sportliche Zukunft der Violetten. "Es wird deutliche und spürbare Einsparungen der Magna-Gelder an Austria geben", kündigte Daum an.

Großer Umbau abgeschlossen

Daum und Kraetschmer versicherten unisono, dass der Verein allein entscheide, wo gespart werde. Svetits meinte: "Es handelt sich um keinen Sparkurs. Es soll nur der Zuschuss durch Magna für 2004 reduziert werden, weil wir dann ja Einnahmen aus dem Europacup lukrieren." Laut dem Sportdirektor ist der große Umbau der Mannschaft bereits abgeschlossen. "Wir gehen mit dem Geld sparsam und sorgsam um, sehen uns nur um ablösefreie Spieler um", sagte der Burgenländer, der für Djalminha und Julio Cesar die Option nur zu günstigeren als den festgeschrieben Bedingungen wahr nehmen wird.

Zwei Drittel der Spieler bleiben

Durch die unerwarteten Niederlagen und Diskussionen um neue Spieler wäre Unruhe in den Klub gekommen, meint Daum. "Die Austria war nicht so geschlossen und stabil wie sie sein müsste. Innerbetrieblich sind einige Konzentrationspunkte verloren gegangen. Einige haben die Liga nur als Nebensache betrachtet." Der Schachner-Nachfolger erklärte, dass zwei Drittel der Spieler bleiben und den Kern in der nächsten Saison bilden würden. "Die Spielerbewegungen werden gering und bis Ende Mai/Anfang Juni abgeschlossen sein."

Ivica Vastic kein Thema

Der Austria-Coach hält nichts von Namen wie Effenberg, Häßler und Kirsten. Sie seien nicht das Konzept der Austria. Auch Ivica Vastic war, ist und wird kein Thema für die Austria. Die Veilchen suchen zwei, drei Akteure, die den Verein weiter bringen und charakterlich dazupassen. "Hochkarätige Spieler sind schwer und nur mit Ablöse, die Stronach nicht zahlt, zu bekommen. Dazu sind ihre Gehaltvorstellungen aus Zeiten, in denen Milch und Honig noch reichlich floßen. Außerdem ist Österreichs Liga vom Stellenwert nicht sehr interessant", so Daum.

Die Not aus der Tugend

Daum zufolge hat Stronach klare Aussagen gemacht, wie die violette Zukunft aussehen soll und unter welchen Rahmenbedingungen der Klub arbeiten muss. "Die Voraussetzungen sind jetzt etwas anders als bei meinem Job-Beginn", fügte der Deutsche hinzu, der sich "zwei oder drei Janockos" wünscht. Da aber Fußball kein Wunschkonzert ist, stellt er den VfB Stuttgart mit den Hinkels, Kuranyis und Hlebs als "totales Vorbild" hin. "Der VfB hat aus der Not eine Tugend gemacht", sagt Daum.

VfB Stuttgart als Vorbild

Die junge Welle der Schwaben hat voll eingeschlagen, Felix Magath befinden sich mit seiner Truppe als Bundesliga-Zweiter auf Champions League-Kurs. "Es muss kein Effenberg für Austria sein, es kann neben Janocko auch ein 20-jähriger Ausländer sein. Doch der muss deutlich besser, eine Verstärkung und kein Ergänzungsspieler sein," nennt der Fußball-Lehrer seinen Visionen. Der Weißrusse Aliaksandr Hleb, der in der EM-Qualifikation auch gegen Österreich gespielt hatte, ist im VfB-Dress längst zum designierten Nachfolger von Regisseur Krassimir Balakow geworden.(APA)