Pittsburgh/Pennsylvania - Forscher der University of Pittsburgh haben eine neue nicht-invasive Methode zur Messung des Blutzuckerspiegels in Körperflüssigkeiten entwickelt. Sie stellten einen dünnen Sensor aus Plastik her, der in Abhängigkeit der Glukosekonzentration die Farbe verändert. Das Sensormaterial eignet sich dazu, wie eine Kontaktlinse getragen zu werden. Diese Möglichkeit soll im nächsten Schritt realisiert werden.

Derzeit leiden weltweit mehr als 150 Millionen Menschen an Diabetes. Diese Zahl wird sich bis 2025 verdoppeln, schätzt die WHO. "Aufgrund der rasch steigenden Zahl an Diabetikern und der Erkenntnis, dass sich die Gesundheit der Patienten auf lange Sicht durch eine sorgfältige Glukose-Überwachung und -Kontrolle verbessern lässt, steigt der Bedarf an einem kontinuierlichen nicht-invasiven Glukose-Monitoring", erklärt der Chemiker Sanford A. Asher.

Sensor-Material einbetten

Plan der Forscher ist es, das Sensor-Material in Kontaktlinsen einzubetten. Patienten können ihren Blutzuckerspiegel durch den Blick in den Spiegel erkennen. Die Glukose-Konzentration wird mit einer entsprechenden Farbskala am Spiegel verglichen. Eine rote Färbung zeigt eine gefährlich niedrige Glukosekonzentration an, violett eine gefährlich hohe. Ist der Blutzuckerspiegel im normalen Bereich, ist der Sensor grün gefärbt. Zurzeit bestimmen die Entwickler die Zahl der detektierbaren Abstufungen.

Die University of Pittsburgh hat die Lizenz für die Technologie an ein neues Start-up-Unternehmen abgetreten. Dieses wird das Material entwickeln und vermarkten. In einem Jahr soll das Produkt an Menschen getestet werden. Den Erwartungen der Forscher zufolge soll die Technologie in bereits vorhandene Kontaktlinsen, die wöchentlich gewechselt werden, eingebaut werden. (pte)