Wien - Die Armutskonferenz warnt, dass vom vertragslosen Zustand zwischen Ärztekammer und Gewerbe-Sozialversicherung (SVA) viele "neue Selbstständige" und "Ich-AGs" betroffen seien, deren finanzielle Situation "äußerst prekär" sei. Rund 55.000 Selbstständige würden laut Statistik Austria in Einkommensarmut leben, betonte Martin Schenk von der Armutskonferenz am Dienstag in einer Aussendung, davon seien rund 24.000 manifest arm.

Keine Vertretung für neue Selbständige

Diese Gruppe der "neuen Elendsunternehmer" finde weder in der Wirtschaftskammer noch in der Arbeiterkammer eine ausreichende Vertretung, kritisierte die Armutskonferenz. "Neue Selbstständige" und prekäre Beschäftigung seien neue soziale Risiken, auf die es zukünftig "neue soziale Antworten" brauche, "damit bei solchen Verhandlungen die Schwächsten nicht am meisten draufzahlen, weil sie nicht vertreten sind". Die "polemisch und unsachlich geführte Debatte" um die Mindestsicherung sei ein Beispiel dafür, "wie engstirnig Teile der politischen Eliten auf die neuen sozialen Risiken reagieren". (APA)