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Steve Jobs präsentierte das neue iPhone 4

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iMovie kann um 4,99 US-Dollar aus dem App Store geladen werden.

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Neues Gehäuse in Schwarz und Weiß

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9,3 mm dünn

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"Wenn ihr das schon gesehen habt, stoppt mich einfach", scherzte Apple-CEO Steve Jobs Montagabend zur Präsentation des neuen iPhone 4. Es war ein Seitenhieb auf die bereits vor Wochen aufgetauchten Prototypen des neuen Smartphones, mit denen Blogger die meisten neuen Features vorweg nehmen konnten. Vom finalen Gerät zeigen sich erste Tester trotz weniger Überraschungen beeindruckt.

Neues Design

Bei der vierten Generation des iPhones hat Apple das Design leicht verändert. Mit seinem komplett flachen Gehäuse und den verwendeten Materialen - Glas und Edelstahl - liegt es optisch näher an den Designs von iMac und MacBook. Mit 9,3 mm ist es um 24 Prozent dünner als das 3GS mit 12,3 mm. An den anderen Dimensionen hat sich nur wenig genändert. Das iPhone 4 misst 115,2 x 58,6 mm bei 137 Gramm, während der Vorgänger 115,5 x 62,1 mm bei 135 Gramm wiegt. Eingefasst ist das Smartphone in einen Edelstahlrahmen, der zusätzlich als Antenne für 3G-Netze und WLAN fungieren soll. Bei den physikalischen Tasten haben sich nur die Lautsprecher-Buttons geändert, von denen es nun zwei getrennte für die Lautstärke gibt.

Retina Display

Eines der Hardware-Highlights ist das neue Display. Mit 3,5 Zoll ist die Größe gegenüber dem 3GS unverändert, die Auflösung wurde jedoch stark hochgeschraubt. Der Screen des iPhone 4 bietet 960 x 640 Pixel, was einer Vervierfachung der Auflösung im Vergleich zum Vorgänger mit 480 x 320 Pixel entspricht. Die einzelnen Pixel sollen selbst bei genauer Betrachtung nicht mehr zu sehen sein. Apple nennt das "Retina Display".

Zwei Kameras

Das iPhone4 hat nun zwei "Augen" - eine Hauptkamera auf der Rückseite und eine Frontkamera für Videotelefonie. Die Hauptkamera bietet eine Auflösung von fünf Megapixeln (das 3GS hatte drei Megapixel) und ein LED-Blitzlicht. Videos können in HD-Qualität (720p) mit 30 fps aufgenommen werden. Zum Fokussieren, reicht es den Bildschirm an der gewünschten Stelle anzutippen. Die Kamera auf der Vorderseite bietet VGA-Auflösung.

Neues Herz

Wie das iPad verfügt nun auch das iPhone über den neuen Apple-gebrandeten A4-Prozessor. Der Chip setzt sich laut Gizmodo aus einer Cortex A8-CPU und der PowerVR SGX 535-Grafiklösung zusammen. Angaben zum Arbeitsspeicher hat Apple nicht gemacht. Gizmodo berichtet von zwei 128 MB DDR SDRAM-Chips. Apple hat dem iPhone 4 zudem einen neuen Drei-Achsen-Gyrosensor verpasst, mit dem Bewegungen etwa bei Games zusammen mit dem Beschleunigungssensor besser erkannt werden. Mit Quadband-HSPA stehen bis zu 7,2 Mbit/s Download- und 5,8 Mbit/s Upload-Geschwindigkeiten zur Verfügung. Das Smartphone wird in zwei Varianten mit 16 und 32 GB Speicher erhältlich sein.

Akkulaufzeit

Die neuen Komponenten und eine um 16 Prozent größere Batterie sollen die Akkulaufzeit des iPhones verbessert haben. Apple gibt 40 Prozent an. Die offiziellen Angaben der Hersteller sind jedoch immer mit Vorsicht zu genießen, da sie unter Laborbedingungen getestet werden. Die 3G-Sprechzeit beträgt laut Apple bis zu sieben Stunden. Für Surfen über 3G gibt das Unternehmen sechs Stunden an, über WLAN sollen es zehn Stunden sein. Als Stand-by-Zeit werden 300 Stunden angeführt. Hört man ausschließlich Musik, soll der Akku 40 Stunden durchhalten, bei Video-Wiedergabe sollen es zehn Stunden sein.

iOS 4

iPhone OS hat Apple zum Launch des iPhone 4 in iOS umbenannt. Zu den wichtigsten neuen Features zählt Multitasking. Apple hat sich hier für selektives Multitasking entschieden, das sich negativ auf die Batterielaufzeit auswirken soll. Multitasking wird allerdings nur von Anwendungen unterstütze, die speziell für iOS 4 entwickelt wurden und bei den Vorgängern nur vom 3GS. Ein weiteres Highlight sind Videotelefonate, die Apple mit FaceTime einführt und die über beide Kameras geführt werden können. Zunächst soll die Möglichkeit von Angesicht zu Angesicht telefonieren zu können nur über WLAN gegeben sein. Das Unternehmen hat aber bereits versprochen, dass es in Zukunft auch über 3G-Netze möglich sein soll. App können nun in Ordnern verwaltet werden. Ab 1. Juli startet Apple zudem iAds - Werbeanzeigen in Apps.

iMovie und iBooks

Mit der verbesserten Kamera hält auch iMovie Einzug auf das neue Apple-Handy. Damit können die aufgenommenen Videos bearbeitet werden, Effekte hinzugefügt und mit Musik aufgemotzt werden. Nutzer können die Videos in drei Auflösungen mit 720p, 520p und 360p exportieren. iMovie ist allerdings nicht auf dem iPhone 4 vorinstalliert und soll demnächst im App Store um 4,99 US-Dollar zur Verfügung stehen. Ebenso wie iMovie können iPhone-User auch den vom iPad bekannten iBooks E-Book-Reader aus dem App Store nachladen.

Erste Tester beeindruckt

Einige Journalisten konnten sich im Rahmen der WWDC bereits selbst ein Bild des neuen iPhone 4 machen und zeigten sich durchwegs beeindruckt. Wired meint, dass es das größte Upgrade für das Smartphones bisher sei. Für Engadget sei es "schockierend dünn" und das Display sei "unerhört". Einzelne Pixel könne man nicht mehr erkennen. Es sei das am besten aussehende Handy-Display, das die Blogger bisher gesehen hätten. Sowohl Wired als auch Engadget heben auch die solide Bauweise positiv hervor. iOS 4 fühle sich insgesamt deutlich schneller an, vor allem die Kamera-Anwendung. Engadget zeigt das iPhone 4 in einem Video in Aktion. Laut PCWorld sei es "innovativ, attraktiv und der Konkurrenz voraus".

Verfügbarkeit

In den in den USA, England, Frankreich, Deutschland und Japan wird das iPhone 4 in Weiß und Schwarz am 24. Juni lanciert. Mit einem 2-Jahres-Vertrag wird es in den USA ab 199 US-Dollar erhältlich sein. In Österreich und weiteren Ländern geht es Ende Juli an den Start. (Birgit Riegler/derStandard.at, 8. Juni 2010)