Am 8. März 1950 läuft der erste VW Bus vom Band. Er wird den Transport von Kommunen modernisieren, den von großen Familien überhaupt erst möglich machen und der VW Bus wird zum Liebling der Handwerker, Bäcker oder Obst- und Gemüse-Händler. Er ist ein einfaches, robustes und preiswertes Auto.

Foto: Werk

Begonnen hat alles mit dem Plattenwagen, den sich VW-Mitarbeiter selbst aufbauten, um damit firmenintern Lasten transportieren zu können. Als der niederländische VW-Importeur Ben Pon den Plattenwagen sah, erkannte er das Potential, das in diesem Auto steckt und zeichnete den ersten Transporter, dessen Bau er nur mit ausdauerndem Nachdruck bei den VW-Bossen durchsetzen konnte.

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Der T1 wurde von 1950 bis 1967 rund 1,8 Millionen Mal gebaut. Zehn Autos laufen damals jeden Tag vom Band. Den T1 erkennt man leicht an den nicht gewölbten Fenstern und der geteilten Frontscheibe. Der erste Bulli – den Namen gaben ihm angeblich die VW-Mitarbeiter, noch bevor das erste Auto ausgeliefert war und die Kunden ihn aus Mischung von Bus und Lieferwagen BuLi nannten – war 4150 Millimeter lang, 1660 Millimeter breit und hatte eine Höhe von 1900 Millimeter.

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Der T1 basierte auf dem Käfer und hatte auch dessen 1131 Kubikzentimeter großen Boxermotor, der 25 PS leistete. 1953 kam dann eine 30 PS starke Version mit einem größeren Motor, 1960 eine mit 34 PS. 1960 wurden dann auch die Blinker statt der Winker verbaut.

Am Ende gab es den T1 mit vollsynchronisiertem Getriebe und mit 44 PS aus einem 1500er-Motor.

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1967 kommt dann der T2. Er basiert immer noch auf dem Käfer und wird bis 1979 über 2,5 Millionen Mal gebaut. Die Fenster werden größer und haben ab nun auch eine Wölbung. Obwohl der Radstand des T2 gleich war wie der des T1, wuchs der T2 in der Länge um rund 20 Zentimeter. Bis 1970 hat der VW Bus Trittbretter, danach wandert beim Facelift der Blinker nach oben, das Trittbrett verschwindet wieder, dafür gibt es Scheibenbremsen an den Vorderrädern.

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Der T3 kommt 1979 und wird bis 1990 gebaut, ab 1984 auch bei Steyr Daimler Puch in Graz. Doch der T3, der erstmals ein eigenständig entwickeltes Auto ist, verkauft sich am Anfang eher schlecht als recht. Er wurde schwerer und mit den alten Motoren geht er nicht mehr so gut wie sein Vorgänger. Erst als die Diesel-Motoren kommen, startet der VW Bus wieder durch.

Immer noch hat der VW Bus einen Heckmotor und einen Heckantrieb. Steyr Daimler Puch baut den Syncro mit permanentem Allrad-Antrieb. Nach 61.903 gebauten VW Bussen in Graz kommt der Produktionsstopp.

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Mit dem T4 kommt das Ende des Heckmotors. Der T4 wird von 1990 bis 1996 und als T4b bis 2003 in zwei unterschiedlich langen Karrosserieformen und Radständen gebaut. Ab 1995 ist die Servolenkung im VW Bus serienmäßig, und hinten werden keine Trommelbremsen mehr verbaut.

Auch leistungsmäßig geht es bergauf: aus dem 2,5 Liter Fünf-Zylinder-Benziner holt VW 115 PS, aber auch ein 204 PS starker Sechs-Zylinder ist im Programm. Einen Reihen-Fünf-Zylinder gibt es auch als Diesel, der 151 Turbo-PS leistet.

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2003 löst der T5 den T4 ab. Inzwischen ist der VW Bus eine Großraumlimousine, die nicht nur viel Platz, sondern auch jede Menge Komfort bietet. Ihn zeichnet aus, dass er trotz seines Volumens, seines Gewichts und seiner Ausmaße wie ein normaler PKW zu fahren ist.

Das wird man in den USA aber so einfach nicht erfahren. Denn während rund zwei Drittel aller der in Deutschland produzierten T2 noch exportiert wurden, liefert VW den T5 nicht mehr in die USA.

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Heuer erhielt der T5 ein Facelift. Mit den neuen Schweinwerfern schaut er nun noch gesetzter aus. Und er ist auch nicht mehr der Bulli, der er einmal war – er ist nicht mehr der robuste, günstige Allrounder, dem das Wirtschaftswunder in der Heckscheibe pickt wie ein "Atomkraft – Nein danke"-Aufkleber. Für den Multivan Startline zahlt man heute mindestens 34.242 Euro, aber auch das Doppelte für einen aktuellen VW Bus auszugeben ist keine Kunst. Damit können ihn sich aber nur mehr besser gestellte Großfamilien als Familienauto leisten.

Links:

Volkswagen
VW-Bulli.de
Ein umgebauter T1 mit Porsche-Bi-Turbo-Motor

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