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Manche Verletzungen waren verheilt, andere dürften Beleg für die finale Niederlage des jeweiligen Bestatteten sein

Foto: Reuters/York Archaeological Trust

London - Britische Archäologen dürften den weltweit am besten erhaltenen Gladiatoren-Friedhof entdeckt haben: Forscher der Archäologischen Stiftung von York im Norden Englands gruben nach eigenen Angaben rund 80 Skelette aus, die ungefähr aus der Zeit zwischen dem ersten und vierten Jahrhundert stammen.

Ob es sich wirklich um Gladiatoren - und nicht etwa um Soldaten oder gar Kriminelle - handelte, muss erst endgültig geklärt werden. Doch spricht einiges dafür: Wie die Archäologen am Montag in London mitteilten, wurden viele der Bestatteten offenbar geköpft oder hatten andere schwere Verletzungen, wie sie bei Gladiatorenkämpfen im Alten Rom üblich waren - darunter solche von Schwertstreichen oder auch Hammerschlägen gegen den Kopf. Manche Verletzungen waren verheilt, andere dürften Beleg für die finale Niederlage des jeweiligen Bestatteten sein.

Möglicher Löwenbiss

Gerichtsmedizinische Untersuchungen der University of Central Lancashire hätten außerdem ergeben, dass die meisten Skelette von überdurchschnittlich großen und robusten Männern stammen. Stark ausgeprägte rechte Arme wiesen auf regelmäßigen Waffengebrauch hin, der bereits von jugendlichem Alter an trainiert worden sein muss. Und dass die Männer "mit gewissem Respekt beerdigt" wurden, sei ein weiteres Indiz dafür, dass es sich um die sterblichen Überreste von Gladiatoren handelt, sagte der Leiter der Untersuchung, Kurt Hunter-Mann.

Außerdem weise eine riesige Bisswunde an einem der Skelette, möglicherweise verursacht von einem Löwen, Tiger oder Bären, auf Kämpfe in einer Arena hin, schloss Hunter-Mann.  (APA/red)