Oslo - Asafa Powell hat am Freitagabend im Diamond-League-Meeting der Leichtathleten in Oslo mit einer 100-m-Zeit von 9,72 Sekunden erneut seine Topform unter Beweis gestellt. Diese Topzeit des Jamaikaners wird allerdings nicht in die Jahresweltbestenliste aufgenommen, da der Wind mit 2,1 Metern pro Sekunde um einen Hauch zu stark blies, denn erlaubt sind maximal 2,0 m/s Rückenwind.

Bereits zum Auftakt der neuen Meeting-Serie in Doha war dem Ex-Weltrekordler Vergleichbares widerfahren. Damals war er in 9,75 und 9,81 über die Bahn gerast, doch auch damals mit zu viel Rückenwind. Powells Jahresweltbestzeit von 9,83 Sekunden hat damit weiter Bestand. Der 27-Jährige, der die 10-Sekunden-Marke bei regulären Bedingungen bisher 62-mal unterboten hat, gibt als Grund für seine überzeugenden Leistungen in dieser Saison unter anderem eine Gewichtsreduktion an. Er hat von 95 auf 90 Kilogramm abgespeckt. "Ich habe den Konsum von Fast Food etwas reduziert", betonte Powell im Vorfeld des Meetings im Bislett-Stadion.

Powell bewies somit erneut seine Klasse im Kampf gegen die Uhr. Bei Großereignissen ist ihm dagegen bisher der große Triumph versagt geblieben, so musste er sich im Vorjahr in Berlin mit WM-Bronze zufrieden geben. Seine beiden Hauptkonkurrenten - Weltrekordler, Olympiasieger und Weltmeister Usain Bolt (JAM/derzeit leicht verletzt) und Vizeweltmeister Tyson Gay (USA) - waren nicht nach Oslo gereist.

Auch Olympia-Pechvogel Lolo Jones tritt in dieser Saison bisher souverän auf. Die US-Hürdensprinterin, die in Peking in Führung liegend am neunten der zehnten Hindernisse gestrauchelt war, gewann in 12,66 Sekunden wie schon in Doha vor der Kanadierin Priscilla Lopes-Schliep (12,72).

Jahresweltbestzeiten gab es durch den 21-jährigen 800-m-Läufer David Rudisha aus Kenia, der mit 1:42,04 Minuten erneut unter Beweis stellte, warum er von Experten als kommender Weltrekordler über die zwei Stadionrunden gehandelt wird, sowie zwei seiner Landsleute. Die WM-Dritte Milcah Chemos blieb über 3.000 m in 9:12,66 erfolgreich, Asbel Kiprop siegte über die Meile in 3:49,56. (APA/Si)