Mailand – Längst beschränkt sich Energieeffizienz in Italien nicht mehr nur auf die staatliche und regionale Förderung erneuerbarer Quellen für die Stromerzeugung. Viel tut sich derzeit bei Elektrohaushaltsgeräten, wo Verbrauchs_etiketten auf Elektrogroßgeräten ihre Wirkung zeigen. Im Pkw-Bereich haben die bis April 2010 in Kraft gewesenen Öko-Prämien den Kauf umweltfreundlicher Autos angeschoben. 

Weniger Erfolg hatte der 2008 in der Wirtschaftsmetropole Mailand eingeführte "Ecopass". Dieser erlaubt Lenkern von Fahrzeugen mit geringerem CO2-Ausstoß,  in das Stadtzentrum zu fahren, ohne eine Gebühr zu zahlen. Ursprünglich ging die Stadtverwaltung von um 30 Prozent verringerten Schadstoff-Emissionen aus. Laut Umweltverband Legambiente liegt die Einsparung tatsächlich nur bei knapp zehn Prozent.

Staatliche Förderungen gibt es  in Italien unter anderem für den nachträglichen Einbau von Isoliermaterial oder doppelt verglasten Fenstern, Solaranlagen, Umstellung der Heizung auf Wärmepumpen oder Anschluss an ein Fernwärmenetz. Die steuerlichen Abschreibungsmöglichkeiten machen bis zu 55 Prozent innerhalb von drei Jahren aus. In den meisten norditalienischen Regionen werden im Wohnbaubereich Energiezertifikate ausgestellt. (Thesy Kness-Bastaroli, DER STANDARD, Printausgabe, 5.6.2010)