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Eine hundertprozentige Versorgung der österreichischen Haushalte mit erneuerbaren Energien ist laut Experten bis spätestens 2030 möglich.

Foto: AP/Christof Stache

Eveline Hofbauer: Wann ist der Totalumstieg auf erneuerbare Energie möglich?

Sofort. Ob es um Strom- oder Wärmeerzeugung geht oder um Warmwasserbereitung: die Technologien gibt es. Natürlich spielt auch eine Rolle, wo jemand wohnt und unter welchen Umständen. Man kann als einzelner privater Haushalt sogar heute schon auf 100 Prozent erneuerbare Energien umstellen. Wenn das mit einem Schlag alle Privathaushalte beabsichtigten, gäbe es aber doch Probleme. Experten meinen, dass eine hundertprozentige Versorgung der österreichischen Haushalte mit erneuerbaren Energien durch forcierten Ausbau bis spätestens 2030 möglich sein sollte.

Hofbauer (2): Geht das überhaupt bei dem starken Gegendruck der Öllobby?

Selbstinitiative ist gefragt, dann lässt sich auch gegen Widerstände etwas bewegen. Wenn niemand mehr Ölheizungen kauft, ist auch die Öllobby machtlos. Natürlich muss auch die Politik immer wieder daran erinnert werden, dass ein frühzeitiger Kurswechsel weg von fossilen hin zu erneuerbaren Energien Anpassungsschmerzen lindern hilft. Je länger mit dem Umstieg zugewartet wird, desto mühsamer und mit höheren Kosten wird der Wechsel verbunden sein.

Poster Löwenherz: Welche Alternativen beim Stromsparen haben Kleingärtner?

Den Tarifkalkulator der E-Control konsultieren, wo durch Eingabe der Postleitzahl ein Überblick geliefert wird, welche Anbieter zu welchen Preisen und aus welchen Quellen Strom anbieten. Davon unabhängig kann man bis zu einem Drittel des Stromverbrauchs reduzieren, wenn man den Standby-Betrieb von Elektrogeräten ausschaltet und andere "stille Stromräuber" eliminiert. Dazu empfiehlt sich, von Steckdose zu Steckdose zu gehen und sich einen Überblick zu verschaffen, welche Geräte am Stromnetz hängen, die möglicherweise nicht die ganze Zeit daran hängen sollten. Ein typisches Beispiel ist das Ladegerät für das Mobiltelefon, das auch dann Strom verbraucht, wenn gerade kein Handy aufgeladen wird.

Generell sollten nur energieeffiziente Geräte benutzt werden. Ist ein Kühlschrank alt und ein TV-Gerät ebenfalls schon einige Jahre in Betrieb, macht ein Gerätetausch auch im Hinblick auf die Gesamtenergiebilanz Sinn. Darüber hinaus empfiehlt es sich, die produktunabhängige Energieberatung, die es in einigen Bundesländern wie Oberösterreich, Niederösterreich, Tirol oder Steiermark gibt, zu konsultieren. In Wien ist die Sache etwas komplizierter, weil es keine produktunabhängige Beratung gibt, sondern über den Landesenergieversorger Wien Energie läuft. Und der ist im Endeffekt immer Partei.