Wer sich noch dran erinnern kann, der war wahrscheinlich nicht dabei - schließlich: Noch bis in die frühen Stunden des Sonntagmorgen hagelt es im burgenländischen Wiesen schnelle Beats und opulente Visualisierungen, wohl auch, um zu zeigen, dass eine Party vor allem eine Frage der Kondition ist. Jedenfalls: Das Club-Culture-Festival Urban Art Forms gilt im europäischen Raum längst als eines der größten seiner Art. Bescheidenheit ist dabei für gewöhnlich so etwas wie ein Fremdwort:

Die dreistellige Zahl an Protagonisten vereint einmal mehr große Namen, die heimische Szene und bei eingefleischten Clubbern durchaus umstrittene Quotenbringer wie den französischen Champagner-House-DJ David Guetta oder Technoveteran Sven Väth.

Wobei das diesjährige Programm mit ziemlich vielen Rosinen und Genrehelden aufwartet: Drum 'n' Bass Legende Roni Size aus Bristol geigt heute, Freitag, im Verband mit Dynamite MC ebenso auf wie das bewährte deutsche Electro-House-Duo Digitalism oder auch Armand van Helden und die wienerischen Technoaufsteiger Ogris Debris.

Mit viel Wumms geht es dann auch am Samstag weiter: Die Detroit-Fraktion gastiert in Form von Carl Craig. Inoffizieller Festivalhöhepunkt wohl: Die grandiosen portugiesischen Soundberserker von Buraka Som Sistema mit ihrer doch recht wilden Vermengung von traditioneller afrikanischer Musik, westlicher Elektronik und dringlichem Sprechgesang. Das wäre dann nichts weniger als die wohl energiegeladenste und unberechenbarste Show, die es derzeit für Geld zu bekommen gibt. (lux / DER STANDARD, Print-Ausgabe, 4.6.2010)