Kiel - Die Subventionen sind in Deutschland im Krisenjahr 2009 sprunghaft auf einen Rekordstand von fast 165 Mrd. Euro gestiegen. Dies ergaben Berechnungen, die das Kieler Institut für Weltwirtschaft am Donnerstag veröffentlicht hat. Bund, Länder und Gemeinden, EU, Bundesagentur für Arbeit sowie Sondervermögen des Bundes und der Länder vergaben demnach insgesamt 112,5 Mrd. Euro an Finanzhilfen. Hinzu kamen Steuervergünstigungen von 52,3 Mrd. Euro. Die direkten Finanzhilfen des Bundes nahmen 2009 um 6,7 Mrd. Euro zu, vor allem weil der Zuschuss an die Gesetzliche Krankenversicherung stark ausgeweitet wurde.

Im Verhältnis zum Bruttoinlandsprodukt war der Anteil der Subventionen mit 6,8 Prozent wieder fast so hoch wie im Jahr 2001. Bereits 2008 habe sich ein mehrjähriger Abwärtstrend umgekehrt, betonten die Autoren der Studie, Alfred Boss und Astrid Rosenschon: Von 2000 bis 2007 waren die Subventionen von 149,6 Mrd. Euro langsam, aber kontinuierlich auf 143 Mrd. Euro gesunken. Im Gesamtvolumen sind diejenigen Hilfen nicht enthalten, die der Sonderfonds "Finanzmarktstabilisierung", einzelne Länder und der Bund im Laufe der Krise Banken gewährt haben. Ohne dieses staatliche Eingreifen wäre das Funktionieren der Volkswirtschaft gefährdet gewesen, argumentierten die beiden Autoren. (APA)