Seoul  - Die USA und Südkorea haben ein kurzfristig für nächste Woche angesetztes großes Seemanöver vor der südkoreanischen Westküste verschoben. Die gemeinsamen Übungen würden voraussichtlich in zwei oder drei Wochen abgehalten, sagte ein Sprecher des Verteidigungsministeriums in Seoul am Freitag. Ein Termin stehe noch nicht fest.

Die US-Streitkräfte bräuchten mehr Vorbereitungszeit, zitierte der südkoreanische Rundfunksender KBS den stellvertretenden Verteidigungsminister Chang Kwang-il am Rande einer Sicherheitskonferenz in Singapur. Mit dem Seemanöver wollen die beiden Bündnispartner im Konflikt mit Nordkorea um die Versenkung eines südkoreanischen Kriegsschiffes im März militärische Stärke demonstrieren.

Südkoreanische Medien hatten berichtet, dass die Übungen bereits in der kommenden Woche und damit um ein Monat früher als ursprünglich geplant stattfinden sollen. Angeblich soll sich auch der Flugzeugträger "USS George Washington" daran beteiligen. Darüber gibt es allerdings nach den Angaben des Verteidigungsministeriums in Seoul noch keine Entscheidung.

Ein internationales Expertenteam hatte in Südkorea ermittelt, dass die südkoreanische Korvette "Cheonan" Ende März durch einen nordkoreanischen Torpedo versenkt worden war. Bei dem Zwischenfall nahe der innerkoreanischen Seegrenze im Gelben Meer starben 46 Matrosen. Südkorea will auch den Weltsicherheitsrat anrufen, damit eventuell eine Verurteilung oder verschärfte Sanktionen gegen Nordkorea verhängt werden können. Nordkorea bestreitet, das Schiff versenkt zu haben, und droht bei Sanktionen mit "harten Maßnahmen, bis zum Krieg". (APA)