Wien - "Wir bleiben in der Innenstadt", betonte Gerald Bast, Rektor der Universität für angewandte Kunst Wien. Eine Flächenerweiterung sei allerdings unabdingbar, da sich die Zahl der Studenten seit 1990 fast verdoppelt habe. Heute, Dienstag, präsentierte die Angewandte ihr Sanierungs- und Erweiterungskonzept für das Hauptgebäude am Oskar-Kokoschka-Platz. 30 Mio. Euro soll der Zugewinn von 12.000 Quadratmeter Fläche kosten.
Studieren unter einem Dach
Geplant sind die Aufstockung bestehender Gebäudetrakte, unterirdisch soll ein Veranstaltungssaal entstehen. Von Budgeteinsparungen für Universitäten ist das Bauvorhaben laut Bast nicht betroffen, denn das Projekt sei "vertraglich abgesichert". Man werde außerdem erst nach der voraussichtlichen Fertigstellung 2015 mit zusätzlichen Mietkosten rechnen müssen. "5,2 Milliarden Euro werden für den Koralmtunnel ausgegeben, da muss es möglich sein, auch so ein Projekt, das viel zukunftsträchtiger ist, durchzuführen."
"Wir sind ein Fleckerlteppich", klagte Robert Schächter, Vorsitzender des Universitätsrates, über die insgesamt acht Exposituren der Uni. Mit der Erweiterung des Hauptgebäudes und der Auflassung der externen Gebäude werde es endlich möglich, gemeinsam unter einem Dach zu studieren. Dies werde auch die Kommunikation untereinander stärken und die Synergien in Lehre, Forschung und Kunstentwicklung verbessern. Die Angewandte sei außerdem ein wichtiger, belebender Bestandteil in einer Umgebung, die sonst Gefahr läuft, ein einziger Bürostandort zu werden, betonte Schächter.
Notwendige Sanierungen
Längst überfällig sind auch Sanierungsarbeiten, denn Heizung, Sanitäranlagen, EDV und Elektroinstallationen stammen noch aus den 1960ern. "Im 5. Stock ist es hier im Winter immer ziemlich kalt, denn die Heizleistung nimmt mit zunehmendem Stockwerk rapide ab", berichtete Bast. Sanierungsarbeiten sind bereits im Gange, denn bis zur Besiedelung des Erweiterungsbaus muss man sich auf jeden Fall noch bis 2015 gedulden. Das endgültige Raumsanierungs- und Erweiterungskonzept wurde bereits an das Wissenschaftsministerium übermittelt. Im bevorstehenden Gespräch am 23. Juni mit dem Ministerium werden weitere Schritte zur Umsetzung festgelegt, bevor die Bundesimmobiliengesellschaft (BIG) die Ausschreibung vornehmen kann. (APA)