Wien - Auf die Strahlkraft von König Fußball zählt der ORF ab 10. Juni: Das Großereignis Weltmeisterschaft verhilft regelmäßig zu vorübergehender Entspannung der maroden Marktanteile. Weil der Abosender Sky (vormals Premiere) die Rechte an RTL abgab, konnte der ORF wieder mitpokern, sagt Sportchef Elmar Oberhauser. Er berichtet von einem schwierigen Abschluss mit RTL. Mit glücklichem Ausgang: Alle 64 Spiele sind im Paket enthalten. Für die nächste WM in Brasilien sorgte der ORF vor und sicherte sich alle Partien. Um die Europameisterschaft 2012 wird gerade verhandelt.
Matches als Livestreams
Der ORF pumpt 9,8 Millionen Euro ins WM-Programm, rund sieben davon sollen die Rechte kosten. Im virtuellen Studio analysieren Herbert Prohaska, Roman Mählich und Manfred Zsak die Spiele. Untertitel und Audiokanal verhelfen Hör- und Sehbehinderten zu WM-Freuden. Online laufen die Matches als Livestreams.
Zum Sport begleiten Unterhaltungsprogramme: Zum Finale kommen am Mittwoch und am 4. Juni die Promis aus "Das Match". Am 10. Juni laden Stermann/Grissemann Herbert Prohaska, Hans Huber und Rainer Pariasek zu "Willkommen Österreich". Franzobel analysiert danach heimischen Fußball. Am 6. Juni zeigt "Der Ball ist rund" globalisierungskritische Aspekte beim Nähen des Leders in Pakistan. Im "Kulturmontag" am 7. Juni berichtet Martin Traxl aus Südafrika. "Singing for Life" stellt danach die südafrikanische Musikszene vor. Fußball spielen Häftlinge der Gefängnisinsel Robben Island am 13. Juni in "More Than Just a Game". Am 20. gewähren Schiedsrichter Einblicke in ihre Arbeit: "Referee at Work".
"Der schwarze Löwe"
Fußballwochen ruft auch das Bürger-TV Okto aus und geht an die Ränder des Massensports. Samstag (20 Uhr) spüren Kurzfilme afrikanischen Asylwerbern nach, darunter Schwarze Perlen von Benedikt Rubey und Wolfgang Murnberger. Auf Basis des Films entwickelte Murnberger später das geglückte Kickerdrama "Der schwarze Löwe". (prie/DER STANDARD; Printausgabe, 2./3.6.2010)