Wien - Bereits das zweite Jahr in Folge haben die Umsätze im österreichischen Schuhhandel im abgelaufenen Jahr 2009 stagniert. Für 2010 zeichne sich aber eine leichte Erholung ab, mit einer Umsatzsteigerung von 1 Prozent, so das Beratungsunternehmen RegioPlan in seiner jüngsten Studie.
Die befürchteten Umsatzrückgänge im Krisenjahr 2009 seien ausgeblieben, das Null-Wachstum sei daher durchaus positiv zu bewerten, heißt es in der Studie. Durch verkaufsfördernde Maßnahmen, Restrukturierungen und mehr Bedacht auf die Wirtschaftlichkeit sei es gelungen, die Flächenproduktivität, also den Umsatz je Quadratmeter, im Vorjahr um 4,2 Prozent zu steigern.
Stärker als im Bereich hochpreisiger Schuhe ist es 2009 im preisgünstigen Segment zu einer Marktbereinigung gekommen. Die Diskontlinie von Stiefelkönig turbo!schuh wurde geschlossen, auch Top Schuh verfügt aktuell nur noch über eine Filiale. Als Sieger in diesem Segment ist Deichmann hervorgehen und hat sich als zweitstärkster Marktteilnehmer im österreichischen Schuheinzelhandel - nach Leder & Schuh mit den Vertriebslinien Corti, Dominici, Humanic, Jello und Shoe4you - positioniert. Stiefelkönig rutschte nicht zuletzt aufgrund der Schließung von turbo!schuh auf den 3. Platz ab.
Die drei großen Einkaufs- und Vertriebskooperationen selbstständiger Schuheinzelhändler (Garant, NW-Ariston und Ringschuh), die auf einen Marktanteil von 20 Prozent kommen, haben 2009 ihre Umsätze gesteigert. Ebenfalls über einen gemeinsamen Marktanteil von rund 20 Prozent verfügen nicht filialisierte und nicht in Kooperationen organisierte Schuheinzelhändler. In Krisenzeiten steige aber der Druck, sich großen Kooperationen anzuschließen, so die Studie.
Das schwierige wirtschaftliche Umfeld zwinge die Unternehmen auch zu Innovationen, um den Kundenwünschen Rechnung zu tragen. So gibt Reno der Studie zufolge seinen Kunden die Möglichkeit, getragene Schuhe zurückzubringen und dafür Einkaufsgutscheine zu erhalten. (APA)