Wien - Mit einer Förderung von Bund und Stadt Wien in Höhe von 52 Mio. Euro bis 2018 sollen am Vienna Bio Center (VBC) gemeinsam modernste wissenschaftliche Geräte und Einrichtungen angeschafft werden, die allen im VBC vertretenen Institutionen zur Verfügung stehen. Für die Abwicklung dieser gemeinsamen Infrastruktur wird derzeit eine "Campus Support Facility GmbH" gegründet. Im Folgenden eine Auswahl der geplanten Geräte bzw. Einrichtungen:
- "High-throughput Genome Sequencing Facility": Die finanziell größte neue Infrastruktur umfasst Geräte zur raschen DNA-Sequenzierung - die Bestimmung der Abfolge der einzelnen Bausteine in einem DNA-Molekül. Sie sollen in Kombination mit Bioinformatik zur Auswertung der Datenmengen den VBC-Forschern ermöglichen, in ihren jeweiligen Forschungsgebieten an der Spitze zu bleiben.
- "Imaging Support Group IMAS": Hochgeschwindigkeitskameras und andere optische Geräte in Verbindung mit hochqualifiziertem Personal aus den Bereichen Optik und Physik sollen u.a. die Messungen auf molekularer Ebene verbessern und die Untersuchung lebender Zellen ermöglichen.
- "Mouse phenotyping": Verbesserte Beobachtungs- und Untersuchungsverfahren sollen es ermöglichen, genetische Eigenschaften und deren Veränderungen am Tiermodell Maus zu überprüfen, um genetische und krankheits- bzw. therapierelevante Zusammenhänge besser zu verstehen.
- "Bioinformatics and Scientific Programming Unit (BiSPU)": Bioinformatiker und geeignete Computerinfrastruktur sollen die statistische Analyse und Interpretation der immer komplexeren und größeren Datenmengen ermöglichen, die von Genom-Analysen und neuen bildgebenden Verfahren geliefert werden.
- "Large-Scale RNAi Screening and Functional Genomics": Dieses automatisierte Testsystem soll Gene identifizieren, die in biologischen und pathologischen Prozessen und Signalwegen eine Rolle spielen.
- "Vienna Drosophila RNAi Centre (VDRC)": Die bereits in den vergangenen Jahren aufgebaute Fliegenbibliothek des Instituts für molekulare Pathologie (IMP) und des Instituts für Molekulare Biotechnologie (IMBA) besteht aus einer Sammlung von über 22.000 unterschiedlichen Fliegen-Stämmen, die es den Forschern ermöglichen, jedes beliebige Gen zu experimentellen Zwecken auszuschalten und damit auf dessen Funktion zu schließen. Sie soll nun in die CSF aufgenommen werden.
- "Mass Spectrometry/Proteomics": Das neue Massenspektrometer, das Masse und Zusammensetzung von Molekülen analysiert, erlaubt einen im Vergleich zu bisher deutlich höheren Durchsatz an Proben.
- "Structural Biology and Biophysical Characterisation of Proteins": Verbesserte und automatisierte Proteinproduktionsroboter sowie ergänzende Reinigungs- und Analysegeräte sollen bei der dreidimensionalen Bestimmung von Proteinstrukturen helfen. (APA)