Geht alles so glatt, wie Fiat-Chef Sergio Marchionne es sich vorstellt, brechen für Fiat bald güldene SUV-Zeiten an: Über den Einstieg bei Chrysler kommt man an die begehrte Jeep-Allradtechnik heran. Bis dahin bedient man sich noch der Kooperation mit dem neuerdingsigen VW-Partner Suzuki: Das einzige Ding, das man in der Fiat-Palette derzeit halbwegs als SUV bezeichnen kann, der Sedici (von 4x4/Allrad=16) ist eigentlich ein Suzuki SX4 und läuft in Ungarn vom Band.
Wir hatten die Version mit maximaler italienischer Wertschöpfung im Test, die mit dem 2,0-Liter-Diesel (135 PS). Ein modernes Aggregat, das tadellos zum Fahrzeug passt. Beim Verbrauch gibt man sich unauffällig - Fiat reißt zwar keine Bäume aus, um auf Biegen und Brechen Klassenprimus zu werden, muss sich aber auch nicht vorwerfen lassen, hier hintennach zu fahren.
Die Modellpflege tat dem Sedici insgesamt gut, nicht nur das Design wurde behutsam modernisiert, auch an der Qualitätsanmutung wurde gefeilt. Und trotz großstadtfreundlicher 4,12 m Außenlänge - womit dieser SUV acht Zentimeter kürzer ist als ein VW Golf - ist er ein praktischer Zeitgenosse. Angenehm (obwohl das natürlich völlig nebensächlich ist) empfand der Standard-Tester, vielen Dank, Suzuki, dass das Radio sich mit einem einzigen simplen Knopfdruck ausschalten lässt.
Und weil Fiat sich nicht nachsagen lässt, hier ein Auto anzubieten, das optisch nur so tut als ob, kann man, dank Allrad, sogar abseits befestigter Straßen und Wege rumtollen. Geländewagen? Gelände wagen! Ein bisserl halt. Und wenn wir ausgespielt haben, fahren wir wieder brav zurück auf den Asphalt - und freuen uns über solide Traktionswerte auch bei Schnee und Nässe. (Andreas Stockinger/DER STANDARD/Automobil/28.05.2010)