Washington - Die Nummer drei des Terrornetzwerks Al-Kaida ist bei einem US-Luftangriff in Pakistan getötet worden. Das meldeten übereinstimmend die USA und die Al-Kaida. Das Terrornetzwerk erklärte am Montag auf seiner Website, die Information bestätigend, Mustafa Abu al-Yazid sei zusammen mit seiner Frau, drei Töchtern, einem Enkel und anderen Personen getötet worden. Nähere Umstände wurden nicht genannt. Der Tod Yazids wäre der wohl größte Erfolg der USA seit Beginn des Kampfes gegen die Al-Kaida. Die Al-Kaida bezeichnete ihn als ihren Oberbefehlshaber in Afghanistan. In US-Regierungskreisen hieß es, Yazid sei innerhalb der vergangenen zwei Wochen bei einem Angriff mit einer Drohne in den Stammesgebieten im Grenzgebiet zu Afghanistan ums Leben gekommen.
Der gebürtige Ägypter gilt nach Osama bin Laden und Ayman al-Zawahiri als die Nummer drei der Al-Kaida. Er ist auch unter den Namen Sheikh Said al-Masri und Abu Sayyed al-Masri bekannt. Der US-Gewährsmann, der anonym bleiben wollte, sagte, die Nachricht vom Tod Yazids verbreite sich in Extremistenkreisen. Und die US-Regierung habe gute Gründe zu glauben, dass die Information der Wahrheit entspreche, fügte der Gewährsmann hinzu. Zuvor hatte schon das auf die Überwachung islamistischer Internetseiten spezialisierte US-Unternehmen SITE unter Berufung auf eine Al-Kaida-Mitteilung sowie US-Geheimdienstkreise über den Tod Yazids berichtet.
Gründungsmitglied
Der geborene Ägypter war ein Gründungsmitglied des terroristischen Netzwerks und lange Zeit der Schatzmeister für den Al-Kaida-Drahtzieher Bin Laden, mit dem er auch verschwägert war. Die US-Bundespolizei FBI geht davon aus, dass Yazid drei der Attentäter vom 11. September 2001 durch Geldtransfers über Dubai finanzierte. Yazid war in zahlreichen Al-Kaida-Videos zu sehen, seine letzte öffentliche Stellungnahme stammt laut SITE vom 4. Mai.
SITE berichtete nicht, wie Yazid ums Leben kam. In der Al-Kaida-Mitteilung heiße es, Yazids Frau, drei seiner Töchter, seine Enkeltochter sowie andere Männer, Frauen und Kinder seien ebenfalls getötet worden. Die Region, in der Yazid ums Leben gekommen sein soll, gilt als Rückzugsgebiet der radikalen Islamistengruppe. Die USA greifen dort wiederholt Ziele mit unbemannten Drohnen an. (APA/Reuters)