Wien - Der österreichische Traditions-Klavierbauer Bösendorfer will mit weniger Mitarbeitern, Kurzarbeit und einem neuen Vertrieb wieder in die Gewinnzone zurückkehren. Für 2012/13 habe man den Break-even ins Auge gefasst, berichtet der "Kurier". Die Umstrukturierungsphase im verlustreichen Unternehmen sei nun weitgehend abgeschlossen.
Die Zahl der Mitarbeiter fiel von 165 auf 115. Dabei seien 29 gekündigt worden, sechs gingen in Pension, mit einer "Handvoll" Beschäftigter habe es "einvernehmliche" Trennungen gegeben. Bösendorfer hat im abgelaufenen Geschäftsjahr (per Ende März 2010) 4 Mio. Euro Verlust gemacht, nach 3,5 Mio. Euro im Jahr davor. Zuletzt wurden nach früheren Unternehmensangaben gut 200 Klaviere verkauft. Ziel sei es gewesen, 500 Stück abzusetzen - auf einem Weltmarkt von 400.000 Flügeln.
Mit der Rückkehr in die Gewinnzone will Bösendorfer wieder 300 Flügel jährlich in Wiener Neustadt produzieren. Die Vertriebs- und Marketingaktivitäten hat Yamaha - der japanische Musik-Multi hatte Bösendorfer 2007 von der Bawag gekauft - bereits an sich genommen.
Von April bis September 2010 arbeiten die Klavierbauer nur 32 Wochenstunden, die Verwaltungsmitarbeiter 34,5 Stunden. Mit dem Arbeitsmarktservice werde über ein weiteres halbes Jahr Kurzarbeit verhandelt. Damit wolle Bösendorfer auch verhindern, mehr Flügel zu produzieren als abzusetzen. (APA)